Abakaba - Lohngleichheit für die Praxis - Eidgenössisches Büro für ...
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ABAKABA kennt keine<br />
innere Gewichtung:<br />
gleiche Maximalpunktwerte<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> vier<br />
Merkmalsbereiche. Eine<br />
unterschiedliche äussere<br />
Gewichtung der vier<br />
Bereiche ist innerhalb<br />
einer definierten Bandbreite<br />
und aufgrund einer<br />
ausdrücklichen lohnpolitischen<br />
Entscheidung<br />
möglich.<br />
C Analytische Arbeitsbewertung<br />
intellektuellen Anforderungen einer Arbeitstätigkeit in unserer<br />
Gesellschaft einen weitaus höheren Stellenwert haben als <strong>die</strong><br />
körperlichen Anforderungen, ist als Wertvorstellung derart tief<br />
verankert, dass wohl kaum jemand <strong>die</strong> höhere Gewichtung<br />
der intellektuellen Merkmale kritisieren würde. Werden hingegen<br />
psycho-soziale Merkmale – sofern sie überhaupt vorhanden<br />
sind – geringer gewichtet als körperliche, so hat <strong>die</strong>s geschlechtsdiskriminierende<br />
Effekte.<br />
Aus arbeitswissenschaftlicher Sicht lässt sich kaum angeben,<br />
welche Anforderungsarten <strong>für</strong> den arbeitenden Menschen<br />
schwieriger oder einfacher sind, stärker oder weniger belastend<br />
wirken. Deshalb scheint es angebracht, ein Arbeitsbewertungssystem<br />
so zu konzipieren, dass in den wesentlichen Anforderungsbereichen<br />
gleich hohe Punktwerte erreicht werden können<br />
(z.B. gleiche Maximalpunktwerte <strong>für</strong> intellektuelle, psychosoziale<br />
und körperliche Merkmale). Dieser Verzicht auf eine<br />
innere Gewichtung fördert <strong>die</strong> Transparenz eines Verfahrens,<br />
indem <strong>die</strong> verschiedenen Tätigkeiten in bezug auf ihr Anforderungsprofil<br />
direkt vergleichbar werden. Um sodann <strong>die</strong><br />
Punktwerte in ein «realistisches» Lohnsystem zu transformieren,<br />
kann eine äussere Gewichtung der Anforderungsbereiche vorgenommen<br />
werden. Diese Gewichtung ist dann ein lohnpolitischer<br />
Schritt und muss auch als solcher erkennbar sein.<br />
Bei herkömmlichen Systemen besteht häufig in bezug auf Merkmalsauswahl<br />
sowie innere und äussere Gewichtung eine schwer<br />
durchschaubare Situation. Das meist sehr hohe Gewicht intellektueller<br />
Merkmale kommt dabei durch <strong>die</strong> drei genannten Faktoren<br />
kumuliert zustande, indem erstens mehr intellektuelle als andere<br />
Merkmale vertreten sind, zweitens <strong>die</strong>se Merkmale oft höhere<br />
Maximalpunktwerte zulassen (innere Gewichtung) und drittens<br />
nicht selten zusätzlich mit einem Faktor multipliziert werden<br />
(äussere Gewichtung). Es ist nachträglich meistens sehr schwierig,<br />
das Zustandekommen der Endpunktwerte zu analysieren.