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Abakaba - Lohngleichheit für die Praxis - Eidgenössisches Büro für ...

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C Analytische Arbeitsbewertung<br />

C 5 Problematik des Bewertungsprozesses<br />

Menschliche Beurteilungsvorgänge sind mit verschiedenen Fehlerquellen<br />

behaftet. «Grundlegend ist dabei, dass Menschen<br />

im allgemeinen Mühe haben, mehrere Dimensionen voneinander<br />

unabhängig einzuschätzen. Die Beobachtung – und erst<br />

recht <strong>die</strong> Bewertung – von Sachverhalten wird davon beeinflusst,<br />

was man weiss, was man <strong>für</strong> wahrscheinlich hält, was man <strong>für</strong><br />

sinnvoll hält usw. Beurteiler und Beurteilerinnen ten<strong>die</strong>ren daher<br />

dazu, Ergebnisse zu produzieren, <strong>die</strong> innerhalb ihrer eigenen<br />

Überzeugungen ‹stimmig› sind» (Semmer et al.1991, S. 43).<br />

Aus <strong>die</strong>sen Gründen ist es üblich, <strong>die</strong> Bewertung von Arbeitstätigkeiten<br />

in Gruppen (Bewertungskommissionen) vorzunehmen.<br />

So können individuelle, verzerrende Tendenzen kompensiert<br />

werden, vorausgesetzt, bei der Zusammensetzung der<br />

Bewertungsgruppe wurden verschiedene Interessengruppen<br />

berücksichtigt (Frauen und Männer, ArbeitnehmerInnen und<br />

ArbeitgeberInnen usw.). Manche Fehlerquellen sind allerdings<br />

«allgemein menschlich» und können nur kompensiert werden,<br />

wenn auf ihr Auftreten ausdrücklich geachtet wird. Dass <strong>für</strong><br />

eine erfolgreiche Bewertungsarbeit eine vorgängige Schulung<br />

notwendig ist, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.<br />

Die angesprochene Problematik lässt sich wie folgt gliedern:<br />

• Halo-Effekt: Die Beurteilung einzelner Merkmale wird durch<br />

den Gesamteindruck beeinflusst.<br />

• Allgemeine Antworttendenzen: Manche Personen neigen zu<br />

einer «Tendenz zur Mitte», d.h., sie vermeiden Extremeinstufungen.<br />

Andere neigen zu Ja- oder Nein-Antworten. Durch<br />

solche Tendenzen werden <strong>die</strong> vorgegebenen Skalen verzerrt.<br />

• Probleme von Beurteilungsvorgängen in Gruppen: In fast<br />

jeder Gruppe herrscht ein unausgesprochenes Machtgefüge,<br />

das dazu führt, dass <strong>die</strong> Meinungen bestimmter Gruppenmitglieder<br />

tendenziell von anderen Mitgliedern übernommen<br />

werden, während sich gewisse Mitglieder kaum durchsetzen<br />

können. Unter anderem auch deshalb ist es vorteilhaft,<br />

wenn in Bewertungskommissionen auch unbelastete,<br />

neutrale Fachpersonen vertreten sind.<br />

Die Problematik des Bewertungsprozesses ist natürlich direkt<br />

abhängig vom Ausmass und der Komplexität der Aufgabe, <strong>die</strong><br />

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