Zolltarif/Erläuterungen zur Kombinierten Nomenklatur
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Kapitel 41<br />
Allgemeines<br />
- 73 -<br />
Die Randzahlen 01.0 bis 21.0 werden durch folgenden Text ersetzt:<br />
„Zu diesem Kapitel gehören:<br />
I. Rohe Häute (die Felle der größeren Vierfüßler) und Felle (andere als Vogelbälge mit<br />
ihren Federn oder Daunen und Pelzfelle) (Pos. 4101 bis 4103).<br />
Zu diesen Positionen gehören auch rohe nichtenthaarte Häute und Felle von den in<br />
Anmerkung 1 c) und in den <strong>Erläuterungen</strong> zu den Positionen 4101 bis 4103 genannten<br />
Tieren.<br />
Zu den Positionen 4101 bis 4103 gehören auch rohe enthaarte Häute und Felle, die einer<br />
vorbereitenden Bearbeitung unterworfen worden sind (einschließlich der Vorgerbung), die<br />
die Wirkung einer leichten reversiblen Gerbung mit sich bringt. Dieser Prozess stabilisiert die<br />
Häute und Felle vorübergehend zum Zwecke des Spaltens und verhindert vorübergehend<br />
ein Einreißen. Solche behandelten Häute und Felle sind nicht als Waren der Positionen 4104<br />
bis 4106 zu betrachten.<br />
Behaarte Häute und Felle, die vorgegerbt oder weiter bearbeitet worden sind, sind von<br />
diesem Kapitel gemäß Anmerkung 1 c) zu diesem Kapitel ausgeschlossen.<br />
II. Häute und Felle, die gegerbt oder getrocknet aber noch nicht zugerichtet worden<br />
sind (Pos. 4104 bis 4106).<br />
Die Gerbung verhindert das Zersetzen der Häute und Felle und vergrößert ihre<br />
Widerstandsfähigkeit und Wasserundurchlässigkeit. Vor der eigentlichen Gerbung werden<br />
die Häute und Felle einer Reihe vorbereitender Bearbeitungen unterworfen<br />
(Wasserwerkstattarbeiten), die darin bestehen, dass die Häute und Felle zunächst in<br />
alkalischen Lösungen geweicht werden (um verwendete das Salz der Konservierung zu<br />
entfernen und sie geschmeidig zu machen (Weichen)), dann enthaart und entfleischt<br />
(„fleshing“), anschließend von Kalk und anderen Zusätzen, die zum Enthaaren verwendet<br />
worden sind, befreit (Entkälken) und schließlich gewaschen werden.<br />
Sie werden dann entweder „pflanzlich gegerbt“ (in Bädern, die Hölzer, Rinden, Blätter usw.<br />
oder deren Auszüge enthalten), „mineralisch gegerbt“ (mit Mineralsalzen, wie Chromsalze,<br />
Eisensalze, Alaun usw.) oder „synthetisch gegerbt“ (mit Formaldehyd oder diversen<br />
synthetischen Gerbstoffen). Diese verschiedenen Verfahren werden manchmal kombiniert.<br />
Die Gerbung von größeren Häuten mit einem Gemisch aus Alaun und Kochsalz nennt man<br />
Weißgerbung (hungarian dressing) und unter Glacégerbung (alum tanning) versteht<br />
man ein Gerbverfahren, bei dem ein Gemisch aus Salz, Alaun, Eigelb und Mehl benutzt wird.