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Zolltarif/Erläuterungen zur Kombinierten Nomenklatur

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Alaungegerbte Häute und Felle (Glacégerbung) werden hauptsächlich zum Herstellen von<br />

Handschuhen, Kleidung und feinem Schuhwerk verwendet.<br />

Häute und Felle, die gegerbt oder nach dem Gerben weiter bearbeitet worden sind, werden<br />

im Handel als „Leder“ bezeichnet. Leder, das nach dem Gerben getrocknet worden ist, wird<br />

als „crust“ oder „crust Leder“ bezeichnet. Während des Trockungs- (Crusting-) prozesses<br />

kann Fett oder Öl zugesetzt werden, um dem crust eine Schmierung und Geschmeidigkeit zu<br />

verleihen, und die Häute und Felle können vor dem Trocknen auch entgerbt oder in einem<br />

Tauchverfahren (z.B. in Trommeln) gefärbt werden.<br />

Schaf- und Lammfelle, die in einem Spezialverfahren mit Öl (Fischöl oder Tran) gegerbt und<br />

zu Sämischleder (chamois) (einschließlich Neusämischleder) zugerichtet wurden, werden<br />

von Position 4114 erfasst.<br />

III. Leder, nach dem Gerben oder Trocknen zugerichtet (Pos. 4107, 4112 und 4113).<br />

Nach dem Gerben oder Trocknen wird das Leder häufig einer Reihe von Bearbeitungen<br />

unterworfen, durch die es gebrauchsfertig gemacht wird: Die Zurichtung („currying“). Diese<br />

Bearbeitungen bezwecken, das Leder geschmeidiger oder in gewissen Fällen fester, in der<br />

Stärke gleichmäßiger, an der Oberfläche ebener und glänzender usw. zu machen. Mit diesen<br />

Bearbeitungen ist meist ein Fetten („stuffing“) mit Öl verbunden, um das Leder noch<br />

geschmeidiger oder aber wasserundurchlässig zu machen.<br />

Das Leder kann auch noch weiteren Zurichtungsarbeiten unterworfen werden, um das<br />

Aussehen zu beeinflussen: Färben, Pigmentieren, Krispeln oder Narbenpressen um andere<br />

Lederarten nachzuahmen, Strecken, Polieren, Schleifen der Fleischseite (oder gelegentlich<br />

der Narbenseite), um ihm das Aussehen von Wildleder zu geben (Velourleder), Wachsen,<br />

Schwärzen, Glanzstoßen (Glanzieren), Plüschen, Bedrucken usw.<br />

Pergament- oder Rohhautleder sind aus rohen Häuten oder Fellen hergestellt, die keinem<br />

Gerbprozess, sondern lediglich einer bestimmten Behandlung <strong>zur</strong> Konservierung unterzogen<br />

werden. Sie werden nacheinander geweicht, enthaart, entfleischt, gewaschen und auf<br />

Rahmen gespannt, um sie dann mit einer Masse auf der Grundlage von Schlämmkreide und<br />

Soda oder von gelöschtem Kalk ein<strong>zur</strong>eiben, anschließend zu schaben und mit Bimstein ab<br />

zu schleifen. Sie können außerdem mit einem Leim auf der Grundlage von Stärke und<br />

Gelatine appretiert sein.<br />

Die feineren Qualitätsleder, Velin („vellum“)genannt, werden aus Fellen junger Kälber<br />

hergestellt. Dieses Material findet in der Buchbinderei, zum Druck wichtiger Dokumente und<br />

zum Herstellen von Fellen für Trommeln aller Art Verwendung. Dickere Häute und Felle (im<br />

Allgemeinen von Großtieren) werden manchmal in der gleichen Weise behandelt (die groben

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