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Zwischen Mnemotechnik und Sammlungstheorie - Seminar für ...

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Alpen, wie die Albrecht V., welche zwei Extrempunkte des vorhandenen<br />

Spektrums bilden, werden an einigen Beispielen in dieser Arbeit vorgestellt. Alle<br />

Kunstkammern vereint, dass es sich jeweils um eine Ordnung einer Vielzahl von<br />

Bestandteilen handelt, welche sowohl die Hervorbringungen der Natur als auch<br />

die der Menschen unter diesem System subsumiert.<br />

Erwähnung finden sollen auch die Sammlungen einzelner Gelehrter,<br />

akademischer Institutionen <strong>und</strong> die Kabinette privater Sammler, da auch diese im<br />

Zusammenhang mit den Kunst- <strong>und</strong> W<strong>und</strong>erkammern betrachtet werden. Zu<br />

erwähnen ist die Universität Leiden unter Professor Pieter Paaw (1564-1617) <strong>und</strong><br />

Otto van Heurn (1577-1652). 440 Bologna beheimatete den Professor <strong>für</strong> Botanik<br />

Ulisse Aldrovandi (1522-1605) 441 , der Vatikan die Sammlung Metallotheca<br />

Vaticana des Michele Mercati (1541-1593) 442 , das Collegium Romanum der<br />

Societas Jesu besaß die Sammlung des Athanasius Kircher (1602-1680) 443 <strong>und</strong><br />

Kopenhagen die Sammlung von Ole Worm (1588-1654) 444 . Als Privatkabinette<br />

sind die Kunstkammer Rembrandt`s (1606-1669) 445 , Ferdinando Cospi (1606-<br />

1686) 446 in Bologna, aber auch das Kabinett des Basilius Amerbach (1533-1591)<br />

in Basel <strong>und</strong> andere zu nennen. 447<br />

440<br />

Die Universität Leiden stellte in ihrem anatomischen Theater neben Skelettsammlungen,<br />

natürliche <strong>und</strong> künstliche Kuriositäten, Instrumente, Antiken, exotische Tiere <strong>und</strong> Kupferstiche<br />

aus.<br />

Vgl. MacGregor: Die besonderen Eigenschaften der „Kunstkammer“, S. 83f.<br />

441<br />

Aldrovandi hatte, laut MacGregor, zwei Schränke mit 4554 kleinen Schubfächern, in denen er<br />

seine conchilia <strong>und</strong> ähnliches aufbewahrte. Die Anordnung folgte dem Prinzip der Symmetrie.<br />

Ferner besaß er 8000 Aquarelle <strong>und</strong> 14 Schränke voller hölzerner Druckstöcke seiner<br />

Publikationen.<br />

Vgl. MacGregor: Die besonderen Eigenschaften der „Kunstkammer“, S. 84.<br />

442<br />

Mercatis Sammlung umfasste 19 Kabinettschränke in einigen Räumen des Vatikans. Genauere<br />

Angaben werden nicht gemacht.<br />

Vgl. MacGregor: Die besonderen Eigenschaften der „Kunstkammer“, S. 85f.<br />

443<br />

Kircher baute seine Sammlung auf der bereits vorhandenen Sammlung des Alfonso Donnino<br />

auf. Er ergänzte diese um ausländische Raritäten <strong>und</strong> wissenschaftliche Apparaturen. Auch hier<br />

war eine Bibliothek angeschlossen.<br />

Vgl. MacGregor: Die besonderen Eigenschaften der „Kunstkammer“, S. 86f.<br />

444<br />

Die bekannte Abbildung des Museum Wormianum wurde im Zuge einer Ausstellung auf<br />

Genauigkeit <strong>und</strong> realen Bezug überprüft. Es konnte „ein hohes Maß an Übereinstimmung“<br />

festgestellt werden.<br />

Vgl. MacGregor: Die besonderen Eigenschaften der „Kunstkammer“, S. 90.<br />

445<br />

MacGregor: Die besonderen Eigenschaften der „Kunstkammer“, S. 92.<br />

446<br />

MacGregor: Die besonderen Eigenschaften der „Kunstkammer“, S. 90f.<br />

447<br />

Abschließend zur Theamtik ist noch die Arbeit von Paula Findlen zu nennen. Leider geht die<br />

Autorin auf Quiccheberg nur im Zusammenhang mit Aldrovandi ein. Sie bemerkt, dass<br />

Quiccheberg Aldrovandi besucht <strong>und</strong> sich dort Anregungen geholt hätte.<br />

Findlen, Paula: Possessing Nature. Museums, collecting, and scientific culture in early modern<br />

Italy (= Studies on the history of society and culture, 20). London, England 1994.<br />

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