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Zwischen Mnemotechnik und Sammlungstheorie - Seminar für ...

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• Der dritten Klasse sind zugewiesen: 1. w<strong>und</strong>ersame <strong>und</strong> seltene Tiere, 2.<br />

Gegossene Tiergestalten, 3. Teile von Tieren, 4. Skelette, künstliche Körperteile<br />

von Mensch <strong>und</strong> Tier, 5. Saatgut, 6. Pflanzen, 7. Metalle <strong>und</strong> metallische Stoffe,<br />

8. Juwelen, kostbare Steine, 9. Auffällige Steine, 10. Farben <strong>und</strong> Pigmente, 11.<br />

Irdene Stoffe, Säfte. Diese Klasse kann unter dem Begriff naturalia zusammen<br />

gefasst werden.<br />

• Die vierte Klasse beinhaltet: 1. Musikinstrumente, 2. mathematische<br />

Instrumente, 3. Schreib- <strong>und</strong> Zeicheninstrumente, 4. starke Werkzeuge, 5.<br />

Werkzeuge der Werkstätten, 6. chirurgische <strong>und</strong> anatomische Instrumente, 7.<br />

Jagdwerkzeuge, 8. Spielzeuge, 9. ausländische Waffen, 10. ausländische<br />

Kleidung, 11. historische Kleidungsstücke. Diese Klasse kann unter dem Begriff<br />

scientifica oder instrumenta zusammen gefasst werden.<br />

• In der fünften Klasse sind geordnet: 1. Ölgemälde, 2. Aquarelle, 3.<br />

Stiche, 4. Tafelbilder, 5. Stammbäume, 6. Porträts, 7. Wappen, 8. Teppiche,<br />

Vorhänge, 9. Spruchbänder, Sinnsprüche, 10. Archivmöbel.<br />

Neben diesen Klassifizierungen nennt Quiccheberg zusätzliche Bereiche, die<br />

seinem Gesamtkonzept einer Sammlung zugehörig sind. Eine Bibliothek, eine<br />

Arznei- <strong>und</strong> Essenzensammlung, sowie diverse <strong>für</strong> eine umfassende Sammlung<br />

nötige Werkstätten, wie eine Druckerwerkstatt, Drechselwerkstatt, eine<br />

Buchsetzerei <strong>und</strong> eine Gieß- <strong>und</strong> Prägewerkstatt. Innerhalb der Gieß- <strong>und</strong><br />

Prägewerkstatt unterscheidet Quiccheberg nochmals das Schmiedefeuer <strong>und</strong> das<br />

alchemistische Feuer zur vielfältigen Behandlung des Metalls. Darüber hinaus<br />

ergänzt er diese zusätzlichen Bereiche um wiederum Zimmer aus verschiedenen<br />

Abteilungen bzw. von ihm genannten Einteilungen, wie ein Musikzimmer,<br />

Zimmer mit Gemälden <strong>und</strong> Gehörnen, Zimmer mit Teppichen, Vorhängen <strong>und</strong><br />

Gewändern, ein Waffenarsenal <strong>und</strong> auch eine Kapelle. 178<br />

Einen umfassenden Teil seiner Schrift widmet Quiccheberg Ratschlägen <strong>und</strong><br />

Erörterungen, die sowohl dem Sammeln dienen als auch seiner Methode. In den<br />

„Admonitio seu consilium atque item digressiones Sam. Quicchebergi de universo<br />

theatro” 179 benennt Quiccheberg unter anderem seine Vorgehensweise, äußert<br />

sich zu Möglichkeiten des Sammelns <strong>und</strong> des Austausches unter den Sammlern<br />

178 Es handelt sich hier um das gesamte Kapitel Musea et Officina.<br />

Vgl. Quiccheberg: Inscriptiones, 2000, S. 78ff.<br />

179 Quiccheberg: Inscriptiones, 2000, S. 88.<br />

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