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Zwischen Mnemotechnik und Sammlungstheorie - Seminar für ...

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Ausführung bzw. Umsetzung von Camillos Theater in der Realität. 18 Des<br />

weiteren untersuchte Yates welche möglichen Einflüsse <strong>für</strong> die Entwicklung von<br />

Camillos Gedächtniskunst von Bedeutung waren. Für Frances Yates ist dieses<br />

mnemotechnische System keine Neuerfindung Camillos, sondern ein aus der<br />

Inspiration der venezianischen Renaissance gewachsener Gedanke, der durch<br />

Camillo <strong>und</strong> sein Theater eine Gr<strong>und</strong>lage erhielt. 19 Camillos Gedächtniskunst, so<br />

Yates, bricht nicht mit den alten Traditionen, sondern stellt eine Mischung alter<br />

Gedächtnistraditionen mit einem neuen Typus des okkulten Gedächtnisses dar. 20<br />

Samuel Quiccheberg wird von Frances Yates nicht erwähnt.<br />

Die Arbeit von Frances Yates bildet noch heute die Gr<strong>und</strong>lage vieler Arbeiten zur<br />

<strong>Mnemotechnik</strong>, Giulio Camillo <strong>und</strong> dessen Text L`idea del theatro.<br />

Die Dissertation Lu Beery Wennekers An Examination of L`idea del theatro of<br />

Giulio Camillo, including an annotated translation, with special attention to his<br />

influence on emblem literature and iconography wurde 1960 publiziert <strong>und</strong> ist<br />

damit wenige Jahre nach der Arbeit von Frances Yates entstanden. Wenneker gibt<br />

neben einer kommentierten englischen Übersetzung Angaben zu Camillos Leben<br />

<strong>und</strong> Werk, zu Metaphorik <strong>und</strong> zu möglichen Einflüssen auf Camillos Entwicklung<br />

des Theaters. Auch er äußert sich zur realen Umsetzung von Camillos Theater.<br />

Zwei Kapitel widmet Wenneker der Emblematik <strong>und</strong> Ikonographie Camillos. Er<br />

zeigt auf, was Camillos Text als emblematisches Werk auszeichnet <strong>und</strong> worin es<br />

sich von einem solchen unterscheidet. Seine Untersuchung ergibt, dass es sich bei<br />

Camillos Text nicht um ein reines „emblem-book(s)“ 21 handelt, aber der Text<br />

emblematischer Natur ist. 22<br />

Wenneker erwähnt Quiccheberg <strong>und</strong> sein Werk in einer Fußnote. 23<br />

Seinen Ausführungen <strong>und</strong> der Übersetzung folgen mehrere Appendices. Zunächst,<br />

unter Appendix A, zwei Briefe von Viglius Zuichemus an Erasmus aus dem Jahre<br />

1532. Beide enthalten wichtige Informationen zu Leben <strong>und</strong> Werk Camillos <strong>und</strong><br />

finden in der vorliegenden Arbeit Verwendung. Appendix B enthält eine Auswahl<br />

18 Vgl. Yates : The Art of Memory, S. 129ff.<br />

19 Vgl. Yates : The Art of Memory, S. 162.<br />

20 Vgl. Yates : The Art of Memory, S. 162.<br />

21 Wenneker, Lu Beery: An Examination of L`idea del theatro of Giulio Camillo, including an<br />

annotated translation, with special attention to his influence on emblem literature and<br />

iconography. Diss. Pittsburgh 1970, S. 116.<br />

22 Vgl. Wenneker: An Examination of L`idea del theatro, S. 116.<br />

23 Wenneker: An Examination of L`idea del theatro, S. 90, FN 74.<br />

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