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Zwischen Mnemotechnik und Sammlungstheorie - Seminar für ...

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Hof waren die Betreuung, Klassifizierung <strong>und</strong> Ordnung der vorhandenen<br />

Kunstkammer. 151 Durch den Ankauf mehrerer Privatbibliotheken kam es zur<br />

Gründung der herzoglichen Bibliothek, die ebenfalls von Quiccheberg betreut<br />

wurde <strong>und</strong> Vorläufer <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stock der heutigen Münchner Staatsbibliothek<br />

ist. 152 In der Zeit nach seinen ersten Reisen <strong>für</strong> Albrecht V., so wird angenommen,<br />

begann Quiccheberg mit der Arbeit an seinem Traktat Inscriptiones vel tituli<br />

theatri amplissimi.<br />

Reisen musste Quiccheberg weiterhin. Pantaleon berichtet sogar von einer Reise<br />

nach Rom <strong>und</strong> „ganz Italien“ um 1563. 153 Das Anliegen dieser Reisen waren<br />

Besuche verschiedenster bereits vorhandener oder im Entstehen begriffener<br />

Sammlungen, sowie der Einkauf von Sammlungsobjekten. 154<br />

1565 besuchte Pantaleon Quiccheberg in München <strong>und</strong> besichtigte die Sammlung<br />

des Fürsten. Quicchebergs Traktat schien um diese Zeit bereits fertig gestellt zu<br />

sein. 155<br />

Als Werke Quicchebergs werden bei Zedler Tabulae medicinae 156 ,<br />

Apophthegmata biblica 157 <strong>und</strong> Dialogos 158 angegeben. Laut Zedler sei „ein<br />

151<br />

„...cogitoque sequentibus annis plurimos reges, principes ac optimates in f<strong>und</strong>andis sapientiae<br />

theatris, aut promptuariis incitare, iamque constituo museum Caesareum, ...“<br />

Quiccheberg: Inscriptiones, 2000, S. 96ff.<br />

Auch wird verschiedentlich von einer Anstellung als Arzt am Hofe Albrechts berichtet. Eine<br />

Quelle da<strong>für</strong> ist nicht zu finden.<br />

152<br />

Belege <strong>für</strong> die Tätigkeit Quicchebergs <strong>für</strong> Herzog Albrecht V. finden sich unter anderem auch<br />

in den Zusammenstellungen der Rechnungen an Albrecht V. durch Otto Hartig. Diese umfassen<br />

Hofzahlamtsrechnungen, Stadtkammerrechnungen, Hofkammerprotokolle <strong>und</strong> Ratsprotokolle. Der<br />

Name Quiccheberg ist in dieser oder ähnlicher Form mehrfach erwähnt. Im Jahr 1564,<br />

Hofzahlamtsrechnung 665: Doctor Quickhlperger erhält einen Geldbetrag, Hofzahlamtsrechnung<br />

698: D. Quickhelbergers erhält einen Geldbetrag ; 1565, Hofzahlamtsrechnung 707:<br />

Quickhlperger erhält einen Geldbetrag, Hofzahlamtsrechnung 763: Leon Quickhlperger erhält<br />

einen Geldbetrag. Bei Leon Quickhelperger dürfte es sich um den Bruder Samuel Quicchebergs<br />

handeln.<br />

Vgl. Hartig, Otto: Münchner Künstler <strong>und</strong> Kunstsachen III. In: Münchner Jahrbuch der bildenden<br />

Kunst, Bd. VIII, 1931. München 1931, S. 327, 334, 336 <strong>und</strong> 352.<br />

153<br />

„Auff solliches hat er im 1563 jar ein reiß gehen Rom gethon/ <strong>und</strong> fast ganze Italien<br />

besichtiget...“<br />

Pantaleon: Teutscher Nation Heldenbuch, Teil III, S. 560.<br />

154<br />

„...damit er viel antiquiteten zusamen brechte.“<br />

Pantaleon: Teutscher Nation Heldenbuch, Teil III, S. 560.<br />

155<br />

„Wie er wider heim kommen/ hatt er die Biblischen Apophtegmata <strong>und</strong> Stratagemata<br />

beschriben ... darzu ein kurz Theatrum gestellet/ in welchen die ganze Philosophey<br />

begriffen.(sic!)“<br />

Pantaleon: Teutscher Nation Heldenbuch, Teil III, S. 560.<br />

156<br />

Die Tabulae medicinae wird auch bei Hartig angegeben, er gibt an, dass das Werk 1565 in<br />

München „zum Gebrauche von Ärzten <strong>und</strong> Studierenden“ geschrieben wurde aber „bis jetzt nicht<br />

aufgef<strong>und</strong>en“ wurde.<br />

Hartig: Der Arzt Samuel Quicchelberg, der erste Museologe Deutschlands, S. 630.<br />

157<br />

Quiccheberg, Samuel: Apophthegmata biblica, tum et responsiones aliae piae. Köln 1571.<br />

158<br />

Zedler gibt lediglich Dialogos, München an.<br />

Vgl. Zedler, Johann Heinrich: Grosses vollständiges Universal-Lexikon, Bd. 30, Sp. 250/251<br />

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