Zwischen Mnemotechnik und Sammlungstheorie - Seminar für ...
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Auch diese Theater haben eine eher ovale Form. Innerhalb dieser Theater<br />
befinden sich arkadenähnliche Gänge, in denen das Publikum saß, in der Mitte des<br />
Baus befand sich die Bühne. Den Bereich der Bühne nimmt bei Quiccheberg ein<br />
Garten ein, da Quiccheberg keine Bühne benötigt. Er ordnet seine Objekte, als<br />
R<strong>und</strong>weg, in den Seiten an, welche in den Theatern dem Publikum zugedacht<br />
waren. Auch wenn die Theater dieser festen Form erst gegen Ende des 16.<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts entstanden, sind die Parallelen verblüffend. Möglicherweise liegen<br />
den neuen Theaterbauten <strong>und</strong> dem von Quiccheberg beschriebenen Theaterbau ein<br />
<strong>und</strong> dieselbe Architektur zugr<strong>und</strong>e, was zu untersuchen wäre.<br />
Quiccheberg stellt den direkten Bezug zum „bayerischen Theater der<br />
Kunstwerke“, dem Bau des Kunstkammergebäudes Herzog Albrecht V. her, der<br />
Quicchebergs Beschreibung entspricht. Als Vorbilder nennt er Basiliken <strong>und</strong><br />
Klöster. Dennoch nennt Quicchberg seinen Bau ein Theater <strong>und</strong> leitet dies, so ist<br />
anzunehmen, vom griechischen jðèatron, einem Ort an dem geschaut wird,<br />
einem Schauplatz ab. Orte an denen es etwas zu sehen gab, an denen auf etwas<br />
geschaut wurde. Friedrich vertritt hier die These, dass Quiccheberg mit der<br />
Bezeichnung Theater sowohl den Bau meinte als auch die „Sammlungen als<br />
solche“ 366 .<br />
Noch etwas wird aus den Betrachtungen ersichtlich. Quiccheberg bringt seine zu<br />
betrachtenden Objekte, wie auch Camillo, in dem Theaterbereich unter, in dem<br />
sich normalerweise die Zuschauer aufhalten. Und ebenso, wie die Zuschauer bzw.<br />
Betrachter von Camillos Theater in Gedanken durch die Abschnitte wandeln, so<br />
tun es die Betrachter von Quicchebergs Sammlung im Realen.<br />
366 Friedrich: Das Buch als Theater, S. 209.<br />
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