Zwischen Mnemotechnik und Sammlungstheorie - Seminar für ...
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Quiccheberg ist mit der <strong>Mnemotechnik</strong> vertraut. Mittels dieser <strong>Mnemotechnik</strong><br />
zielt Quiccheberg auf die Vermittlung von Inhalten ab, dies macht die<br />
Präsentation, Sortierung <strong>und</strong> Anordnung Sammlung deutlich. Ein Beispiel ist die<br />
Präsentation der in- <strong>und</strong> ausländischen Bekleidung mittels Puppen <strong>und</strong> Figuren.<br />
Durch die Auswahl dieser Figuren, so Quiccheberg, blieben Abläufe besser im<br />
Gedächtnis haften. 305 Aber auch die Anordnung der Puppen nach Hierarchien <strong>und</strong><br />
Tätigkeiten innerhalb ihres Kontextes vermittelt Inhalte auf eine<br />
schnellstmögliche, einprägsame Art <strong>und</strong> Weise.<br />
Auch zieht es Quiccheberg vor, Objekte bzw. Objektsammlungen deutlich zu<br />
kennzeichnen bzw. zu bezeichnen:„sub certis suis titulis conservant“ 306 . Auch<br />
dies unterstützt seine Ordnung <strong>und</strong> damit auch das Einprägen von Inhalten.<br />
Ziel Quicchebergs ist es, mittels <strong>Mnemotechnik</strong> „promptissima et<br />
exercitatissima“ 307 Dinge zu finden.<br />
Dieses Ziel verfolgten auch die Lehrer der Rhetorik, die mittels ähnlicher<br />
Methoden rhetorische Lehren vermittelten. So schreibt Battista Guarino (1434-<br />
1513) in seiner Schrift De modo et ordine docendi et discendi (1459), dass<br />
Schüler zunächst einmal Autoren lesen <strong>und</strong> während des Lesens<br />
erinnerungswürdige, wichtige Dinge exzerpieren sollten. Die exzerpierten<br />
Informationen wiederum sollen nach Sachverhalten geordnet, an bestimmten<br />
Orten gesammelt bzw. abgelegt werden.<br />
„ Sed omnino illud teneant, ut semper es iid quae legunt conentur excerpere, ...<br />
Ea vero potissimum excerpent, quae et memoratu digna et paucis in locis inveniri<br />
videbuntur. Erit hoc etiam ad orationis tum copiam tum promptitudinem vlade<br />
idoeum, si enter legendum ex variis libris sententias quae ed eadem materiam<br />
pertinent adnotabunt, et in unum quedam locum colligent, …“ 308<br />
Ziel sei es, so Guarino, mittels dieser Methode die Sinne zu schärfen, die Sprache<br />
zu verbessern, sich faktisches Wissen anzueignen, die Erinnerung zu stärken <strong>und</strong>,<br />
als Erinnerungshilfe, einen Vorrat bzw. einen Schatz an Kommentaren<br />
anzusammeln. 309<br />
305 Vgl. Quiccheberg: Inscriptiones, 2000, S. 132ff.<br />
306 Quiccheberg: Inscriptiones, 2000, S. 138.<br />
307 Quiccheberg: Inscriptiones, 2000, S. 132.<br />
308 Guarino, Battista: De modo et ordine docendi et discend (1459).<br />
Guarino, Battista: On the way and order of teaching and learning. Hg. <strong>und</strong> Übers. Craig. W.<br />
Kallendorf. In: Humanist educational treatises (= I Tatti Renaissance Library, 5). Cambridge,<br />
Massachusetts 2002, S. 294ff.<br />
309 Guarino: On the way and order of teaching and learning, S. 294f.<br />
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