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Zwischen Mnemotechnik und Sammlungstheorie - Seminar für ...

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Goldschmiedearbeiten, Trinkgeschirre, antike Figuren, Grotesken, Jagd-, Fisch-,<br />

Vogelfangutensilien, Darstellungen von Heiligenviten, Trachten, Kostüme <strong>und</strong><br />

Wappen. Ein Tisch oder Schrank mit 74 Schubladen barg Kupferstiche. 242<br />

Weiterhin ist im Inventar von 43 „Tafeln“ die Rede, auf, unter <strong>und</strong> neben denen<br />

Sammlungsstücke repräsentiert wurden. Daneben gab es sogenannte „Tischl“ mit<br />

angebrachten Glaskästen zur Präsentation von Korallenarbeiten, Handsteinen u.ä..<br />

Von den genannten „Tischln“ befanden sich im Nordsaal 2 Stück zur<br />

Repräsentation von Korallenlandschaften. Auf 12 Tafeln, so ist anzunehmen,<br />

fanden die oben erwähnten Gegenstände Platz. Nach diesen Tafeln folgte eine 13.<br />

Tafel, auf der ein Kasten mit 30 flachen Schubladen stand in denen antike<br />

römische <strong>und</strong> orientalische Münzen <strong>und</strong> Medaillen untergebracht waren (IN<br />

1018/1-1018/28). 243 An den Wänden befanden sich weitere Porträts, Holzschnitte<br />

<strong>und</strong> Gamsengehörne.<br />

Das folgende Eckzimmer (NO) barg silberne, goldene <strong>und</strong> kostbar gearbeitete<br />

Schalen <strong>und</strong> Flaschen sowie Leuchter, Ringe <strong>und</strong> Kleinodien. Eine Tafel war<br />

angefüllt mit Gefäßen aus kostbaren Steinen, Elfenbein u.ä.. Hainhofer berichtet<br />

von einem zusätzlichen Spiegel. 244<br />

Im angrenzenden Ostsaal 245 waren weitere 8 Tafeln <strong>und</strong> 2 Tische aufgestellt. Die<br />

Tische stellten weiße <strong>und</strong> rote Korallenlandschaften dar, die Tafeln Metall- <strong>und</strong><br />

Eisenarbeiten, Porzellan, Alabaster, Meerschnecken <strong>und</strong> Muscheln (conchilia) 246 .<br />

Der südöstliche Eckraum barg eine Tafel mit Kunstkammergegenständen, welche<br />

die Bezeichnung „Litera B“ trugen <strong>und</strong> eine weitere Tafel mit Porzellan- <strong>und</strong><br />

Alabastergeschirr. Weiterhin waren eine Bergwerkslandschaft <strong>und</strong> Passionsszenen<br />

ausgestellt.<br />

Vgl. Diemer: Johann Baptist Fickler. Das Inventar der Münchner herzoglichen Kunstkammer von<br />

1598, S. 41ff.<br />

242 Diemer: Johann Baptist Fickler. Das Inventar der Münchner herzoglichen Kunstkammer von<br />

1598, S. 48.<br />

243 Diemer: Johann Baptist Fickler. Das Inventar der Münchner herzoglichen Kunstkammer von<br />

1598, S. 102ff.<br />

244 „...in ainem Thail ein spiegl, darin man alles sehen kann.“ oder auch „In der wand ain gar<br />

grosser spiegel wie ain kasten, darinnen man fast alles in der kunstcammer, sich selbst <strong>und</strong> noch<br />

etlich ihm ganz sehen kan.“<br />

Langenkamp: Philipp Hainhofers Münchner Reisebeschreibungen, S. 165 <strong>und</strong> 170.<br />

245 Ost- <strong>und</strong> Westsaal hatten kleinere Maße als Nord- <strong>und</strong> Südsaal<br />

Vgl. Sepp: Die Kunst- <strong>und</strong> W<strong>und</strong>erkammer Albrecht V. von Bayern, S. 50.<br />

246 Hainhofer allerdings hielt diese <strong>für</strong> nichts außergewöhnliches: „...ist aber nichts besonders, <strong>und</strong><br />

möchte ich mit den meinen nicht gegen disen tauschen.“<br />

Vgl. Langenkamp: Philipp Hainhofers Münchner Reisebeschreibungen, S. 171.<br />

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