DIPLOMARBEIT - FG Mikroelektronik, TU Berlin
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Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Institut für <strong>Mikroelektronik</strong><br />
Lukas Bauer<br />
Diplomarbeit<br />
Hochleistungs-Grafikprozessor in Speedchart-VHDL<br />
Abschnitt 4.5<br />
Seite 34<br />
Unter Verwendung der Signale zur Anmeldung von Reloads können nun kurze Bus-Zugriffe genehmigt<br />
werden, falls keines der Signale RALAT6 und MLRAT6 gesetzt ist, während lange Zugriffe<br />
(mit mehr als 6 Zyklen) nur genehmigt werden, wenn auch RELAT10 und MLRAT10 inaktiv sind.<br />
Zugriffe, die länger als 10 Zyklen dauern, werden für die Durchführung der Reloads und Refreshs<br />
unterbrochen und danach fortgesetzt, wobei nach der Unterbrechung ein neuer RAS-Zyklus erforderlich<br />
werden kann.<br />
Die Freigabe von Refreshs und von Split Midline Reloads erfolgt bisher, ohne daß eine Bus-Freigabe<br />
durch die Controller-Einheit abgewartet wird (Diagramm RL ARBIT, S. 101, T4, T6 und T2),<br />
damit ein unabhängiger Test der Einheiten möglich wird.<br />
4.5.6 Modellierung eines Video-RAMs<br />
Um bei den Simulationsergebnissen zusätzlich zu den Verläufen der Steuersignale für die RAMs<br />
konkrete Aussagen über das Verhalten und das Innenleben der RAMs zu erhalten, wurde im<br />
Speedchart-Design ein an TIM angeschlossenes Video-RAM des Typs Toshiba TC 524258 [11]<br />
modelliert.<br />
Dies war nicht nur in der Entwicklungsphase hilfreich, sondern beweist auch anhand der gewonnenen<br />
Aussagen über die von den Schieberegistern ausgegebenen Daten, daß die Reload-Logik einwandfrei<br />
funktioniert. So sind beispielsweise in Abbildung 77 (S. 110) die Signale SR ROW und SR CNT<br />
zu erkennen, die die RAM-Zeile und die SR-Position der gerade ausgegebenen Daten wiedergeben.<br />
Es ist zu sehen, daß der frühe Midline Reload (rechts) tatsächlich im richtigen Augenblick erfolgt<br />
(Übergang von Zeile 0x005, TAP 0x1FF auf Zeile 0x006, TAP 0x000).<br />
Die Zustandssteuerung des VRAM-Modells ist im Speedchart-Diagramm VR RAM (S. 86) zu<br />
sehen. Ein CAS-vor-RAS-Zyklus wird als Refresh interpretiert, RAS-CAS-Zyklen entsprechen<br />
Schreib-, Lese- oder Reload-Zugriffen, die in den untergeordneten Diagrammen TRANSFER<br />
(S. 87) und READ WRITE (S. 88) behandelt werden. Die Art des Zugriffs richtet sich dabei<br />
nach den Zuständen der Signale MWE, MSF, MSE und MOE bei der fallenden Flanke von<br />
RAS.<br />
Im Diagramm READ WRITE werden Schreib- und Lesezugriffe einschließlich der speziellen<br />
Fähigkeiten des RAMs modelliert. Hierzu zählen der Fast-Page-Mode (Zugriff auf mehrere Worte<br />
einer Zeile in einem gemeinsamen RAS-Zyklus), Mask Write (maskiertes Schreiben von Bits), Block<br />
Write (Schreiben von bis zu vier Worten in einem Zugriff) und Flash Write (Schreiben einer gesamten<br />
Speicherzeile in einem Zugriff). Für die Block-Write- und Flash-Write-Funktionen kommen<br />
die Daten aus einem Color-Register, in das sie zuvor geschrieben werden müssen.<br />
Durch die Zustands-Namen und die ausgegebenen Klartext-Meldungen ist das Diagramm weitgehend<br />
selbsterklärend. Damit auch das synthetisierte Modell noch Informationen liefern kann,<br />
werden diese nicht nur als Texte, sondern auch als Signale ausgegeben. Die Variable A RAMw<br />
wird bei Schreibzugriffen, A RAMr bei Lesezugriffen auf einen Wert gesetzt, der codiert die Art<br />
des durchgeführten Zugriffs kennzeichnet. Gleichzeitig stehen an A ROW, A COL, A WM1 und<br />
A DATA Informationen über Zeile, Spalte, Schreib-Maske und Daten während des Zugriffs zur<br />
Verfügung.<br />
Im Diagramm TRANSFER werden entsprechend die Reload-Zugriffe behandelt. Hier wird über<br />
die Variable A SAM die Art des Zugriffs codiert ausgegeben; A ROW und A TAP zeigen Zeile und<br />
Spalte beim Zugriff an. Zusätzlich wurde der SR-Zähler implementiert, der mit jeder steigenden<br />
Flanke von MSC erhöht wird. Dies wird im Diagramm VR SAM (S. 89) gesteuert. Die Variablen<br />
SR ROW und SR CNT repräsentieren stets Zeile und Position der Daten, die momentan am<br />
Ausgang des Schieberegisters ausgegeben werden. Dies erlaubt eine optimale Kontrolle der Funktion<br />
der VRAM-Reload-Einheit.