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Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

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Arbeiten mit dem Gruppendrehbuch<br />

Universität Bielefeld<br />

Fakultät<br />

Servicebereich SL_K5 – Beratung <strong>für</strong> Studium,<br />

<strong>Lehre</strong> und Karriere<br />

Anwendungsfeld<br />

Lehrveranstaltungen, Konferenzen, Teams<br />

Anlass und Ziele<br />

Die Gruppenarbeit im Studium hat ein<br />

schlechtes Image. Richtig organisiert und<br />

eingesetzt kann sie jedoch sehr produktiv<br />

sein. Deshalb adaptierte der Arbeitsbereich<br />

„<strong>Lehre</strong>n & Lernen“ eine Methode, mit<br />

der Gruppenarbeiten in und außerhalb<br />

von Lehrveranstaltungen konstruktiv und<br />

zielführend gestaltet werden können. Unter<br />

der Bezeichnung PFL (peer- facilitated<br />

learning) wurde <strong>die</strong>se Methode im Rahmen<br />

einer dänischen Initiative zur Förderung<br />

kooperativen Lernens an Universitäten<br />

von dem Experten <strong>für</strong> Gruppen- und<br />

Teamkommunikation Ib Ravn entwickelt<br />

und in Bielefeld vorgestellt. Hier wurde sie<br />

unter dem Titel „Arbeiten nach dem Gruppendrehbuch“<br />

erprobt und in <strong>die</strong> Hochschullehre<br />

eingeführt. Mittlerweile wird<br />

sie von zahlreichen <strong>Lehre</strong>nden genutzt,<br />

variiert und adaptiert.<br />

Zielgruppe<br />

Stu<strong>die</strong>rende, <strong>Lehre</strong>nde, Tutoren, Lehrunterstützer<br />

Beschreibung des Konzeptes<br />

Das PFL-Konzept beruht auf der Grundidee,<br />

dass Menschen gerne zusammenarbeiten,<br />

solange <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

zielführend ist, mehr Energie gibt als sie<br />

kostet und effektiver ist als Einzelarbeit.<br />

Außerdem muss es <strong>für</strong> effektive Gruppenarbeit<br />

einen Verantwortlichen geben, den<br />

Ib Ravn den peer facilitator nennt. Dieser<br />

Verantwortliche moderiert <strong>die</strong> Gruppe<br />

und ermöglicht <strong>die</strong> Einbindung aller<br />

Mitglieder. Der facilitator hat eine Doppel-<br />

beispiel<br />

aus der<br />

praxis<br />

rolle: Als peer nimmt er gleich berechtigt<br />

an der Gruppenarbeit teil, als Moderator<br />

ist er gleichzeitig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozesse der<br />

Gruppe verantwortlich. Der Facilitator<br />

wird mit einem Drehbuch ausgestattet,<br />

das Ziele und Zeitbegrenzungen transparent<br />

strukturiert und Arbeitsformen und<br />

Aufgaben nennt, <strong>die</strong> jedes Gruppenmitglied<br />

zum dynamischen Mitdenken und<br />

-arbeiten einladen.<br />

Vorgehensweise/Durchführung<br />

PFL wurde im Oktober 2010 durch den<br />

Workshop „Peer learning in facilitated<br />

groups“ <strong>für</strong> Stu<strong>die</strong>rende von Ravn selbst<br />

an der Universität eingeführt. Im Folgenden<br />

wurde <strong>die</strong> Methode im „Personalentwicklungsprogramm<br />

<strong>Lehre</strong>“ vorgestellt und im<br />

Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen<br />

verbreitet. In <strong>die</strong>sen Fortbildungsveranstaltungen<br />

lernen <strong>die</strong> <strong>Lehre</strong>nden<br />

das Konzept kennen und entwickeln ein<br />

Drehbuch <strong>für</strong> ihre eigene Lehrveranstaltung,<br />

erproben es dort und reflektieren<br />

<strong>die</strong> Methode anschließend. PFL konnte<br />

so an vielen Stellen in <strong>die</strong> <strong>Lehre</strong> integriert<br />

werden.<br />

Zusätzlich gab es Workshops <strong>für</strong><br />

Stu<strong>die</strong>rende, <strong>die</strong> PFL zum Beispiel in<br />

Referaten nutzen können. Außerdem sind<br />

im Rahmen des Peer-Learning-Projekts 20<br />

überfachlich ausgebildete Peer-Tutoren<br />

als Multiplikatoren <strong>für</strong> PFL tätig. Die<br />

Evaluation bestätigt eine breite Streuung<br />

von PFL.<br />

Rahmenbedingungen<br />

<strong>Lehre</strong>n – Lernen – Prüfen 21<br />

• Vorbereitungszeit zur Entwicklung des<br />

Drehbuchs<br />

• mindestens vier Personen pro Gruppe<br />

• Experten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausbildung<br />

Besonderheiten<br />

Das Arbeiten nach dem Gruppendrehbuch<br />

hat dort, wo es genutzt wird,<br />

negative Vorurteile gegen Gruppenarbeit<br />

ausgeräumt. Die gemeinsame Schulung<br />

von <strong>Lehre</strong>nden und Stu<strong>die</strong>renden zeigt<br />

Synergieeffekte.<br />

Ergebnisse, Wirkungen und Ausblick<br />

Ausblick: Flächendeckender Einsatz in der<br />

<strong>Lehre</strong>, erhöhte Bereitschaft zur Ausbildung<br />

in PFL durch <strong>Lehre</strong>nde und Etablierung<br />

von PFL als Stu<strong>die</strong>naktivität (Einsatz<br />

bei Referaten)<br />

Ansprechpartnerinnen<br />

Christiane Henkel<br />

Tel.: (05 21) 106-33 66<br />

christiane.henkel@uni-bielefeld.de<br />

Juana Salas Poblete<br />

Tel.: (05 21) 106-673 53<br />

juana.salas@uni-bielefeld.de<br />

Carolin Striewisch<br />

Tel.: (05 21) 106-673 53<br />

carolin.striewisch@uni-bielefeld.de<br />

Melanie Fröhlich<br />

(bis September 2013 in Elternzeit)<br />

melanie.froehlich@uni-bielefeld.de<br />

Weblinks<br />

peer learning: www.uni-bielefeld.de/<br />

peer_learning<br />

Pep_<strong>Lehre</strong>: www.uni-bielefeld.de/pep/<br />

fortbildung/index_lehre.html

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