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Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

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44 <strong>Charta</strong> <strong>guter</strong> <strong>Lehre</strong><br />

An der Erstellung <strong>die</strong>ses<br />

Kapitels haben mitgewirkt:<br />

Andreas Klose<br />

Heinz J. de Vries<br />

Fachhochschule Potsdam<br />

Gerd Klöck<br />

Gabriele Witter<br />

Hochschule Bremen<br />

Johannes Bergemann<br />

Matthias Lang<br />

Universität Göttingen<br />

Philipp Pohlenz<br />

Universität Potsdam<br />

Günter M. Gramlich<br />

Kirsten Huss<br />

Julian Paar<br />

Hochschule Ulm<br />

Redaktionelle Verantwortung:<br />

Heinz J. de Vries<br />

Fachhochschule Potsdam<br />

auch genügend Spielraum <strong>für</strong> <strong>Lehre</strong>nde und Stu<strong>die</strong>rende lassen sowie <strong>die</strong> ständige<br />

Weiterentwicklung des Curriculums vorsehen. Curricula werden zukünftig ein<br />

wichtiger werdendes Instrument <strong>für</strong> das Stu<strong>die</strong>rendenmarketing sein. Die Wahl<br />

des Stu<strong>die</strong>ngangs basiert zunehmend auf spezifischen Inhalten von Stu<strong>die</strong>ngängen.<br />

Daher nimmt <strong>die</strong> Kontinuität des Curriculums als ein Orientierung gebender Rahmen<br />

eine bedeutende Rolle ein.<br />

Die zweite entscheidende Phase im „Lebenszyklus eines Curriculums“ ist <strong>die</strong> stetige<br />

Revision:<br />

Ständige curriculare Weiterentwicklung<br />

Aufgrund erwartbarer Veränderungen in den Fachgebieten der Absolventen kann<br />

eine curriculare Entwicklung niemals als abgeschlossen gelten. Diese Voraussetzung<br />

macht eine Evaluation unabdingbar, <strong>die</strong> bei Veranstaltungen, Modulen und<br />

Stu<strong>die</strong>ngangstrukturen ansetzt und Stu<strong>die</strong>rende, <strong>Lehre</strong>nde und Externe in einen<br />

kontinuierlichen Prozess einbezieht. Alle eingesetzten Evaluationsformate fokussieren<br />

auf eine Überprüfung der Zielerreichung. Darüber hinaus sollten auch Absolventen<br />

stärker in den Verbesserungsprozess mit eingebunden werden. Sie können<br />

beispielsweise über Befragungen oder einen Alumnibeirat zu Lehrinhalten Aussagen<br />

treffen, um herauszufiltern, welche Inhalte des Studiums im Beruf Anwendung<br />

finden. Neben der aktuellen Entwicklung im Berufsfeld kann <strong>die</strong>se Personengruppe<br />

ebenso Aufschluss über <strong>die</strong> Notwendigkeit von Stu<strong>die</strong>ninhalten geben. Aus deren<br />

persönlicher Erfahrung lässt sich <strong>die</strong> Gewichtung von Kompetenzfeldern des<br />

Stu<strong>die</strong>ngangs evaluieren. Es lässt sich aber auch ermitteln, welche Kompetenzen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> unterschiedlichen Berufsfelder, <strong>die</strong> nicht unmittelbar durch den Stu<strong>die</strong>ngang<br />

adressiert sind, verwendbar sind. Dieses Vorgehen gilt auch <strong>für</strong> Stu<strong>die</strong>ngänge, <strong>die</strong><br />

vermeintlich nicht <strong>für</strong> ein konkretes Berufsbild ausbilden (zum Beispiel Stu<strong>die</strong>ngänge<br />

der Geisteswissenschaften).<br />

Curriculare Entwicklungsrhythmen<br />

Das Curriculum muss <strong>die</strong> Strukturen <strong>für</strong> eine kontinuierliche Überarbeitung schaffen.<br />

Die Hauptaufgabe eines Curriculums ist hierbei <strong>die</strong> Entwicklung von Kommunikationsformen,<br />

<strong>die</strong> seine stetige Selbstreflexion sicherstellen und Veränderungsfähigkeit<br />

ermöglichen. Entscheidend <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praktikabilität einer kontinuierlichen Überarbeitung<br />

des Stu<strong>die</strong>ngangkonzepts ist <strong>die</strong> Festlegung von Evaluationsrhythmen.<br />

Pragmatisch bietet sich <strong>die</strong> Akkreditierung als Taktgeber an. Dabei muss<br />

allerdings bedacht werden, dass sich ein „lebendiges“ Curriculum auch zwischen den<br />

Akkreditierungen verändern kann. Gleichermaßen müssen auch Verantwortlichkeiten<br />

und Verfahren <strong>für</strong> <strong>die</strong> tatsächliche Umsetzung von Verbesserungsstrategien<br />

klar geregelt sein. Hierbei bietet sich eine Aufteilung in Modul- sowie Stu<strong>die</strong>ngangverantwortliche<br />

an.<br />

1 Vgl. Gehmlich, Volker (2010): Lernergebnisse, Curriculumdesign und Mobilität. Ein Wörterbuch<br />

<strong>für</strong> Qualitätsbewusste. Bonn.<br />

2 Hierzu liegen Verbensammlungen vor, <strong>die</strong> auf der Basis taxonomischer Stufungen hilfreiche<br />

Vorschläge <strong>für</strong> <strong>die</strong> Darstellung von Qualifizierungs- respektive Kompetenzebenen anbieten.<br />

Vgl. Mitchell, Terence et al. (2008): Lernergebnisse (Learning Outcomes) in der Praxis. Ein Leitfaden.<br />

Bonn.

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