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Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

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88 <strong>Charta</strong> <strong>guter</strong> <strong>Lehre</strong><br />

vor allem deshalb wichtig, weil es sich bei Hochschulen um Organisationen handelt,<br />

bei denen <strong>die</strong> hohe Eigenmotivation der Leistungsträger (Stu<strong>die</strong>rende, wissenschaftliche<br />

und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter, Professoren) entscheidend <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Weiterentwicklung ist.<br />

8.3 Unsere Grundüberzeugungen<br />

Ziel <strong>guter</strong> Governance ist <strong>die</strong> funktionierende Selbstorganisation der Hochschule.<br />

Dabei verpflichtet sich <strong>die</strong> Hochschule nicht den Einzelinteressen ihrer Mitglieder<br />

oder Gruppen, sondern dem „Gesamtwohl“ der Hochschule. Damit <strong>die</strong>s möglich<br />

wird, muss <strong>die</strong>ses Gesamtwohl legitimiert und breit akzeptiert sein. Die Einbindung<br />

aller Ebenen in <strong>die</strong> Legitimation des Gesamtwohls ist daher ebenso notwendig wie<br />

in <strong>die</strong> Entwicklung von Zielen. Governance wird durch <strong>die</strong> einzelnen Menschen<br />

legitimiert. Verantwortung wird benannt und übernommen.<br />

Gute Governance legt das Subsidiaritätsprinzip 1 zugrunde, bei dem das Miteinander<br />

der einzelnen Ebenen im Vordergrund steht. Entscheidungen und Ziele einer<br />

jeden Ebene werden dabei vor dem Hintergrund der gesamtstrategischen Ausrichtung<br />

getroffen/gesetzt, können aber wiederum gleichzeitig <strong>die</strong> Gesamtentwicklung<br />

beeinflussen.<br />

Förderlich sind dabei (Reihenfolge ohne Priorisierung)<br />

• Transparenz und Offenheit (zum Beispiel in Prozessen der Entscheidungsfindung;<br />

bei der Zuweisung von Rollen),<br />

• klare Kommunikationsstrukturen,<br />

• Subsidiaritätsprinzip (Strategien verschiedener Steuerungsebenen gegeneinander<br />

abwägen und in Austauschbeziehungen bringen),<br />

• sinnvolle Partizipation,<br />

• klare Verantwortlichkeiten (hinsichtlich Entscheidungskompetenz und Ergebnisverantwortung)<br />

verbunden mit einer Rechenschaftspflicht (accountability) und<br />

• Umsetzung des organisationalen Leitbilds.<br />

Gute Governance beinhaltet im Bereich der <strong>Lehre</strong> daher <strong>die</strong> Definition und das<br />

Bewusstsein <strong>für</strong> Kompetenzen und Verantwortlichkeiten auf den einzelnen Steuerungsebenen.<br />

Gegenstand der Analyse von Governance an Hochschulen ist <strong>die</strong><br />

Frage, ob <strong>die</strong> „herrschenden“ Strukturen den Anforderungen an gute Governance<br />

gerecht werden. Die Handlungsfähigkeit der Hochschule/Hochschulleitung muss<br />

gegeben sein. Spielregeln, Umgangsregeln, „gutes Miteinander“ sind zu definieren<br />

und zu leben.

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