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Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

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74 <strong>Charta</strong> <strong>guter</strong> <strong>Lehre</strong><br />

6.6 Grundsätze und Leitlinien<br />

Da sich <strong>die</strong> Organisationsentwicklung in ihrer Handlungs- und Entwicklungslogik<br />

deutlich von regelungsorientierten Ansätzen des öffentlichen Dienstes unterscheidet,<br />

ist es seitens der Hochschulleitung notwendig, den Hochschulmitgliedern <strong>die</strong> Vorgehensweise<br />

mit deutlichen Signalen und intensiver Kommunikation verständlich<br />

zu machen. Nur so kann es gelingen, dass <strong>die</strong> <strong>Lehre</strong>nden <strong>die</strong> Vorgehensweise<br />

verstehen und dazu bereit sind, sich aktiv zu beteiligen.<br />

6.6.1 Den Handlungsbedarf kommunizieren und Gestaltungsoptionen<br />

aufzeigen<br />

Um <strong>die</strong> Hochschule strategisch weiterzuentwickeln, muss sich <strong>die</strong> Hochschullehre<br />

verändern – weg vom fachlich geprägten Individualismus des Hochschullehrers hin<br />

zu einer gemeinsamen Verantwortung <strong>für</strong> den Kompetenzerwerb der Stu<strong>die</strong>renden.<br />

Es ist Aufgabe der Hochschulleitung, <strong>die</strong> <strong>Lehre</strong>nden bei der Entwicklung der entsprechenden<br />

Methoden und Wege zu unterstützen.<br />

6.6.2 Rahmen und Unterstützung <strong>für</strong> Bottom-up-Initiativen<br />

bieten<br />

An vielen Hochschulen sind Grundverständnis, Themen und Arbeitsweise der<br />

Hochschulgremien nicht geeignet <strong>für</strong> Organisationsentwicklungsinitiativen. Daher<br />

könnte zumindest <strong>für</strong> <strong>die</strong> Startphase ein Weg außerhalb der Gremienstrukturen<br />

Erfolg versprechender sein. Eine Balance zwischen informellen Arbeitsweisen und<br />

formellen Diskussions- und Entscheidungsprozessen ist dabei zu beachten. Wichtig<br />

ist, dass alle am Prozess Beteiligten jederzeit respektvoll miteinander umgehen, was<br />

Forderungen und Kritik natürlich nicht ausschließt.<br />

Für einen erfolgreichen Organisationsentwicklungprozess sind professionelle<br />

Instrumente nötig – vom Projektmanagement über Workshops bis hin zu Kommunikationsmaßnahmen.<br />

Hier<strong>für</strong> sollten, wenn in der Hochschule selbst nicht<br />

vorhanden, entsprechende externe Berater hinzugezogen werden.<br />

6.6.3 Entstandene Einzelinitiativen integrieren<br />

Wie bei vielen anderen Vorhaben auch ist es empfehlenswert, zunächst mit Pilotprojekten<br />

zu starten und <strong>die</strong> somit gewonnene Kompetenz dann weiter auszubauen.<br />

Ab einer gewissen Zahl von Einzelinitiativen wird dann Koordinierungs- und<br />

Abstimmungsbedarf entstehen. Erweist sich eine bestimmte Initiative, <strong>die</strong> beispielsweise<br />

in einer Fakultät oder einem Institut stattfand, als erfolgreich, so sollte <strong>die</strong><br />

Hochschulleitung auch andere Organisationseinheiten der Hochschule animieren,<br />

eine Adaption <strong>die</strong>ses Konzepts zu erwägen. Gegebenenfalls kann <strong>die</strong>s bis zu<br />

einer flächendeckenden Umsetzung in der Hochschule führen. Bei konkurrierenden<br />

Ansätzen werden <strong>die</strong> Vorteile von Vielfalt abgewogen gegen Entscheidungsnotwendigkeiten<br />

<strong>für</strong> eine einheitliche Vorgehensweise, <strong>die</strong> mit der strategischen<br />

Entwicklung der Hochschule übereinstimmt.

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