25.07.2013 Aufrufe

Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 <strong>Charta</strong> <strong>guter</strong> <strong>Lehre</strong><br />

Einleitung<br />

Subline<br />

Was ist gute oder exzellente <strong>Lehre</strong>? Mit <strong>die</strong>ser Frage wird jeder unweigerlich konfrontiert,<br />

der sich mit der Qualität der <strong>Lehre</strong> beschäftigt – sei es als <strong>Lehre</strong>nder oder<br />

Stu<strong>die</strong>render, als Hochschuldidaktiker oder Akkreditierer, als Hochschulpolitiker<br />

oder <strong>Wissenschaft</strong>sförderer. Auf <strong>die</strong>se Frage eine schlüssige und prägnante Antwort<br />

zu finden, <strong>die</strong> es erlauben würde, gute <strong>Lehre</strong> von weniger <strong>guter</strong> zu unterscheiden,<br />

ist ungemein schwierig. Die Schwierigkeiten beginnen bereits bei der Definition von<br />

<strong>Lehre</strong>: Was genau ist damit gemeint? Die Tätigkeit der <strong>Lehre</strong>nden? Kommt es nicht<br />

vielmehr auf den Lernerfolg der Stu<strong>die</strong>renden an? Wird <strong>die</strong>ser aber nicht sehr viel<br />

stärker durch das eigene Lernen als das „Gelehrtwerden“ bestimmt? Welche Rolle<br />

spielen <strong>die</strong> Rahmenbedingungen des <strong>Lehre</strong>ns und Lernens, wie beispielsweise <strong>die</strong><br />

Raumausstattung oder der workload der Stu<strong>die</strong>renden? (Wie) lässt sich <strong>die</strong> Qualität<br />

der <strong>Lehre</strong> überhaupt messen oder zumindest verlässlich beurteilen?<br />

So sehr man sich auch um Antworten bemüht, es bleibt doch ein Unbehagen: Zwar<br />

fällen wir auch in Bezug auf <strong>die</strong> <strong>Lehre</strong> unentwegt Qualitätsurteile und unterscheiden<br />

in gut oder schlecht, befriedigend oder unzureichend, angemessen oder verfehlt;<br />

zweifellos gründen <strong>die</strong>se Qualitätsurteile auf Qualitätskriterien – aber sobald man<br />

versucht, aus <strong>die</strong>sen Kriterien einen allgemeingültigen Maßstab <strong>für</strong> <strong>die</strong> Qualität der<br />

<strong>Lehre</strong> schlechthin zu kondensieren, wird deutlich, dass man immer nur eine Facette<br />

von Lehrqualität zu fassen bekommt. Alle Versuche, eine klare und eindeutige<br />

Antwort auf <strong>die</strong> Frage nach der Qualität der <strong>Lehre</strong> zu geben, bleiben letztlich nur<br />

Annäherungen.<br />

Der Hintergrund<br />

Auch <strong>die</strong> „<strong>Charta</strong> <strong>guter</strong> <strong>Lehre</strong>“ ist nur eine, wenn auch vielschichtige und perspektivenreiche,<br />

Annäherung. Sie entstand im Rahmen und als Ergebnis des Wettbewerbs<br />

exzellente <strong>Lehre</strong>, einer Gemeinschaftsinitiative der Kultusministerkonferenz<br />

und des <strong>Stifterverband</strong>es, <strong>die</strong> in Anlehnung an <strong>die</strong> dritte Förderlinie der<br />

Exzellenzinitiative zur Förderung der universitären Spitzenforschung konzipiert<br />

und im Frühjahr 2008 auf den Weg gebracht wurde. 110 Antragsteller reichten<br />

strategische Zukunftskonzepte zur Qualitätsentwicklung von <strong>Lehre</strong> und Studium<br />

ein. In einem zweistufigen Begutachtungsverfahren wurden sechs Universitäten und<br />

vier Fachhochschulen – <strong>die</strong> RWTH Aachen, <strong>die</strong> Universitäten Bielefeld, Freiburg<br />

und Potsdam, <strong>die</strong> Hochschule Bremerhaven, <strong>die</strong> HAW Hamburg, <strong>die</strong> Technischen<br />

Universitäten Kaiserslautern und München sowie <strong>die</strong> Fachhochschulen Köln und<br />

Potsdam – als Preisträger ermittelt.<br />

Bevor der Wettbewerb exzellente <strong>Lehre</strong> Gestalt annahm, hatte sich <strong>die</strong> KMK vergeblich<br />

um <strong>die</strong> Entwicklung eines indikatorengestützten nationalen Ratings <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Hochschullehre – analog zum Forschungsrating – bemüht. Der Wunsch nach einem

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!