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Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

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5<br />

5.1 Einleitung<br />

Motivations- und Anreizsysteme<br />

Die zentrale Aufgabe der Hochschulen ist <strong>die</strong> Entwicklung der <strong>Wissenschaft</strong> durch<br />

Forschung und <strong>Lehre</strong>. Da Erfolg im <strong>Wissenschaft</strong>sbetrieb vorrangig an der Güte<br />

der Forschungsergebnisse, der Anzahl der darauf basierenden Veröffentlichungen<br />

sowie an der Einwerbung von Drittmitteln <strong>für</strong> Forschungsprojekte gemessen wird,<br />

müssen an Hochschulen geeignete Anreizsysteme entwickelt werden, um Investitionen<br />

in <strong>die</strong> <strong>Lehre</strong> einen höheren Stellenwert einzuräumen.<br />

Von zentraler Bedeutung sind eine auf Forschung und <strong>Lehre</strong> ausgerichtete Kultur<br />

der Organisation Hochschule und <strong>die</strong> berufsethische Disposition ihrer Akteure.<br />

Operational führt <strong>die</strong>s zu der Frage, wie Bedingungen zu gestalten und Anreiz- und<br />

Motivationssysteme zu konzipieren sind, um <strong>die</strong> (in <strong>die</strong>sem Kontext als besonders<br />

wirksam erkannte) intrinsische Motivation der Akteure in der <strong>Lehre</strong> zu fördern.<br />

Als intrinsisch motiviert wird dabei solches Verhalten verstanden, das um seiner<br />

selbst willen gewählt wird (aus Neugier, Interesse oder dem Wunsch heraus, eine<br />

gute Leistung zu erbringen), weil der Handelnde darin Erfüllung findet (und nicht<br />

aufgrund der erwarteten Konsequenzen wie beispielsweise materielle Anreize oder<br />

aus einem Zwang heraus). Für <strong>die</strong> Entwicklung der intrinsischen Motivation der<br />

Akteure lassen sich darüber hinaus begünstigende Faktoren identifizieren, durch<br />

deren Wirkung ein Fundament <strong>für</strong> eine <strong>Wissenschaft</strong>skultur gelegt werden kann,<br />

<strong>die</strong> gute <strong>Lehre</strong> honoriert.<br />

5.2 Die Ausgangslage<br />

An den Hochschulen in Deutschland wurden bereits vielfältige Maßnahmen<br />

ent wickelt, deren Ziel es ist, exzellenter <strong>Lehre</strong> eine größere Sichtbarkeit und<br />

Bedeutung in der (Hochschul-)Öffentlichkeit zu geben und alle Hochschulangehörigen<br />

zu verstärkten Aktivitäten in der <strong>Lehre</strong> zu motivieren. Dazu zählen insbesondere<br />

Formen der Einbindung von Stu<strong>die</strong>renden in diverse Entscheidungsprozesse<br />

der Hochschule, <strong>die</strong> Einrichtung von Wettbewerben <strong>für</strong> exzellente <strong>Lehre</strong>,<br />

<strong>die</strong> Vergabe von Lehrpreisen oder eine an <strong>die</strong> Zielvereinbarungen und Evaluationen<br />

gebundene Vergabe von Ressourcen. Gleichzeitig wurde <strong>die</strong> Bedeutung von<br />

Investitionen auf dem Gebiet der (akademischen) Personalentwicklung erkannt,<br />

sodass zunehmend Angebote konzipiert werden, um <strong>die</strong> <strong>Wissenschaft</strong>ler in allen<br />

Bereichen ihrer Tätigkeit zu unterstützen (siehe Kapitel 4). Die Herausforderung<br />

bei der Umsetzung <strong>die</strong>ser Maßnahmen liegt insbesondere darin, <strong>die</strong> Identifikation<br />

der <strong>Lehre</strong>nden und Lernenden mit ihrer Rolle zu stärken, sodass sie sukzessive<br />

dazu beitragen, eigenverantwortlich und eigeninitiativ <strong>Lehre</strong> und Lernen an der<br />

Hochschule zu fördern.<br />

Motivations- und Anreizsysteme 61

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