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Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

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96 <strong>Charta</strong> <strong>guter</strong> <strong>Lehre</strong><br />

und den damit verbundenen Verlust an wertvollem institutionellem Wissen.<br />

Über<strong>die</strong>s ist <strong>die</strong> Unterstützung der <strong>Lehre</strong> durch das derzeit noch geltende, im<br />

Rahmen der Föderalismusreform gefundene Verhältnis von Bund und Ländern bei<br />

der Hochschulfinanzierung kompliziert. Der Anpassungsprozess der hochschulinternen<br />

Organisations- und Steuerungsstrukturen an <strong>die</strong> aus dem erweiterten<br />

Handlungsspielraum resultierenden Möglichkeiten und Verpflichtungen ist noch<br />

nicht abgeschlossen.<br />

9.3 Unsere Grundüberzeugungen<br />

Neben dem Nutzen <strong>für</strong> das Individuum erzeugt Bildung auch einen zusätzlichen Nutzen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Gesellschaft. Es liegt daher im gesellschaftlichen Interesse, <strong>die</strong> Nutzung<br />

der Bildungsmöglichkeiten – auch im Hochschulbereich – auszuweiten. Entsprechend<br />

müssen Studium und <strong>Lehre</strong> als Kernaufgaben der Hochschulen auskömmlich<br />

und verlässlich finanziert sein. Dieses Maß an Verlässlichkeit sowie <strong>die</strong> Freiheit<br />

inhaltlicher und organisatorischer Gestaltungsmöglichkeiten sind Grundvoraussetzungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> dauerhaft qualitativ hochwertige Gestaltung der <strong>Lehre</strong>. Im Gegenzug<br />

sollten <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hochschulsteuerung verantwortlichen Stellen sicherstellen<br />

können, dass <strong>die</strong> Mittel verantwortungsvoll und effizient eingesetzt werden sowie<br />

<strong>die</strong> demokratisch definierten Ziele und Ansprüche an das Hochschulwesen verwirklicht<br />

werden.<br />

Eine nachhaltige Qualitätsentwicklung in der <strong>Lehre</strong> und <strong>die</strong> konkrete Ausgestaltung<br />

der Freiräume bedürfen eines von gegenseitigem Vertrauen, Transparenz, Verlässlichkeit<br />

und Verbindlichkeit geprägten, kontinuierlichen Aushandlungs prozesses<br />

zwischen Hochschulen und verantwortlichen staatlichen Stellen. Hochschulintern<br />

unterstützen der Abbau des Verwaltungsaufwands <strong>für</strong> <strong>Lehre</strong>nde sowie <strong>die</strong><br />

Verlagerung und Professionalisierung der Abläufe <strong>die</strong> Qualitätsentwicklung, indem<br />

den einzelnen <strong>Lehre</strong>nden mehr Zeit <strong>für</strong> ihre akademischen Aufgaben bleibt.<br />

Hierzu können Staat und Hochschulen gleichermaßen beitragen, etwa durch<br />

Reformen im Bereich der Akkreditierung oder der Optimierung interner Verwaltungsabläufe.<br />

9.4 Die Handlungsfelder<br />

Die Rahmenbedingungen <strong>für</strong> Studium und <strong>Lehre</strong> werden hier beispielhaft fünf relevanten<br />

Handlungsfeldern zugeordnet und anhand des folgenden Reflexionsrasters charakterisiert.<br />

Die Fragen sollen helfen, <strong>die</strong> Dimensionen der einzelnen Handlungsfelder<br />

zu umreißen. Bei der Entwicklung von Maßnahmen <strong>die</strong>nen sie als – unvollständiges –<br />

Raster <strong>für</strong> <strong>die</strong> Reflexion der Vorhaben und lenken den Blick auf unterschiedliche<br />

Aspekte.<br />

Autonomie<br />

• Wie groß kann der Gestaltungsspielraum der Hochschulen sein?<br />

• Welche Form der Kontrolle muss <strong>die</strong> Politik über interne Entscheidungen haben?<br />

• Wie kann eine Steuerung durch <strong>die</strong> Hintertür vermieden werden?<br />

• Wie kann <strong>die</strong> Hochschule <strong>die</strong> Erfüllung ihrer Aufgaben und Pflichten nachweisen?<br />

• Wie kann beidseitige Verlässlichkeit der Maßnahmen sichergestellt werden?

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