Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
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28 <strong>Charta</strong> <strong>guter</strong> <strong>Lehre</strong><br />
• Stu<strong>die</strong>rende unter angemessener Nutzung der bereitgestellten Ressourcen das<br />
Studium erfolgreich beenden. 2<br />
Darüber hinaus sollten im Hinblick auf übergeordnete Ziele von <strong>Lehre</strong> und Studium<br />
<strong>die</strong> Anbieter von Beratungs- und Betreuungsleistungen mit dazu beitragen, dass<br />
• <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>ngangsverantwortlichen und <strong>Lehre</strong>nden Rückmeldungen über Probleme<br />
und Schwierigkeiten in den verschiedenen Stu<strong>die</strong>ngängen erhalten,<br />
• <strong>die</strong> Leitungsgremien an der Hochschule Steuerungsdaten <strong>für</strong> das Qualitätsmanagement<br />
und das Marketing erhalten,<br />
• <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>ngangsverantwortlichen und <strong>die</strong> Hochschulgremien zu Themen der<br />
Zugangsberechtigung und Auswahl von Stu<strong>die</strong>ninteressierten beziehungsweise<br />
-bewerbern beraten werden,<br />
• <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>ngangsverantwortlichen und <strong>die</strong> Hochschulgremien in Bezug auf<br />
<strong>die</strong> Einrichtung und Weiterentwicklung von unterstützenden Beratungs- und<br />
Betreuungsstrukturen beziehungsweise -angeboten beraten werden.<br />
Im Fokus von Beratungs- und Betreuungsangeboten steht aber nach wie vor der<br />
einzelne Stu<strong>die</strong>rende mit seinen individuellen Fragen, Bedarfen und Problemstellungen.<br />
Diese jeweils persönlichen Anliegen gilt es zu klären und ins Zentrum der<br />
Beratungs- und Betreuungsangebote zu stellen. Schwerpunktmäßig geht es dabei<br />
unter anderem um <strong>die</strong> Bearbeitung folgender Themenstellungen:<br />
• Umgang mit Stu<strong>die</strong>nwahlentscheidungen, Zweifel an einer Entscheidung, Modifi<br />
kation von Entscheidungen<br />
• Überforderung durch <strong>die</strong> Komplexität an Informationen, Orientierung in den<br />
personalen und formalen Systemen der Universität<br />
• Lerntechniken und Arbeitsorganisation sowie <strong>die</strong> Koordinierung vielfältiger Aufgaben<br />
einschließlich studentischer Berufstätigkeit<br />
• Umgang mit Leistungsanforderungen, Leistungsdruck, Ängsten<br />
• Formulierung und Präsentation eigener Kompetenzen<br />
• Auseinandersetzung mit Berufsperspektiven, Zukunftswünschen und -plänen,<br />
Planung und Gestaltung des Berufseinstiegs<br />
Übergeordnetes Ziel von Beratungs- und Betreuungsangeboten sollte <strong>die</strong> Förderung<br />
der Selbststeuerung und Selbstorganisation der Stu<strong>die</strong>ninteressierten und Stu<strong>die</strong>renden<br />
als wesentliche Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> individuelle Handlungskompetenz sein.<br />
2.5 Akteure<br />
Bei Beratungs- und Betreuungsaufgaben an Hochschulen stehen vor allem folgende<br />
zwei Akteursgruppen im Vordergrund:<br />
2.5.1 Adressaten der Beratung und Betreuung<br />
Resultierend aus den verschiedenen Zeitpunkten der Beratung und Betreuung ergeben<br />
sich unterschiedliche Adressaten: Schüler, Stu<strong>die</strong>ninteressierte, Stu<strong>die</strong>rende,<br />
Absolventen. Es ist dabei zu beachten, dass Stu<strong>die</strong>rende der Hochschule ihr Studium<br />
unter verschiedenen Voraussetzungen und Bedingungen absolvieren, sodass <strong>die</strong><br />
hieraus resultierende Heterogenität der Stu<strong>die</strong>rendenschaft (zum Beispiel Nationalität,<br />
Geschlecht, Elternschaft, Lernhintergrund) bei der Beratung und Betreuung