Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
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82 <strong>Charta</strong> <strong>guter</strong> <strong>Lehre</strong><br />
Befragungen von Stu<strong>die</strong>renden und Absolventen werden genutzt, um Transparenz<br />
hinsichtlich der Qualitätseinschätzungen der wichtigsten Stakeholdergruppe<br />
herzustellen. Die Durchführung von Befragungen wird damit aber nicht mit Qualitätsmanagement<br />
gleichgesetzt. Vielmehr ist kennzeichnend, dass sich <strong>die</strong> Inhalte der<br />
Befragungen auf <strong>die</strong> Qualitätsziele der jeweils evaluierten Ebene (Lehrveranstaltung,<br />
Modul, Stu<strong>die</strong>ngang) beziehen und dass identifizierte Schwachpunkte zum Ausgangspunkt<br />
einer konsequenten Strategieentwicklung <strong>für</strong> zukünftige Verbesserungen<br />
gemacht werden. Auf <strong>die</strong>se Weise schließt sich der beschriebene Qualitätsregelkreislauf.<br />
Zum Instrumentarium gehört auch ein systematisches Monitoring von Lehrangeboten,<br />
insbesondere auf der Ebene von Modulen und Stu<strong>die</strong>ngängen, beispielsweise Stu<strong>die</strong>nverlaufsanalysen,<br />
Abbrecher- und Absolventenstu<strong>die</strong>n sowie <strong>die</strong> Evaluation von<br />
Transferprozessen. Qualitätsmanagement ist gekennzeichnet durch einen Verzicht<br />
auf kleinteilige Regulierungen der Verfahren. Der Erfolg des Qualitätsmanagements<br />
zeigt sich an dem Maß, zu dem es zur Erleichterung des Stu<strong>die</strong>nalltags <strong>für</strong> Stu<strong>die</strong>rende,<br />
<strong>Lehre</strong>nde und (Selbst-)Verwaltung beiträgt, anstatt eine Überbürokratisierung zu<br />
verursachen.<br />
7.5 Akteure<br />
Qualitätsmanagement ist Aufgabe der Hochschulleitung und Dekanate. Insbesondere<br />
<strong>die</strong> Festlegung von Zielen und Strategien <strong>für</strong> <strong>die</strong> Qualitätsentwicklung in<br />
<strong>Lehre</strong> und Studium sowie das Qualitätsmanagement in <strong>die</strong>sem Bereich ist hier angesiedelt.<br />
Aktive Mitwirkung an der Erreichung <strong>die</strong>ser Ziele sowie der Umsetzung<br />
der Strategien <strong>für</strong> Qualitätsentwicklung und Qualitätsmanagement sind zugleich<br />
Aufgabe und Verantwortung aller an <strong>Lehre</strong> und Studium Beteiligten: Stu<strong>die</strong>rende,<br />
<strong>Lehre</strong>nde sowie Mitarbeiter in den Verwaltungseinrichtungen.<br />
7.6 Grundsätze und Leitlinien<br />
Die Wirksamkeit von Qualitätsmanagementstrategien lässt sich anhand der folgenden<br />
Kriterien beurteilen.<br />
Kontextbezogenheit<br />
Qualitätsmanagement wird in einer Weise ausgestaltet, dass es <strong>die</strong> Spezifika<br />
fachlicher Kulturen berücksichtigt und <strong>die</strong>se bereits bei der Entwicklung von<br />
Qualitätszielen einbezieht. Qualitätsmanagement verzichtet darauf, globale<br />
Qualitätsvorstellungen auf alle disziplinären Kontexte anzuwenden, sondern<br />
gewichtet deren Unterschiedlichkeiten in umsichtiger Weise. So werden an <strong>die</strong><br />
Berufsfähigkeit von Absolventen ingenieur- oder naturwissenschaftlicher Stu<strong>die</strong>ngänge<br />
andere Anforderungen gestellt als an <strong>die</strong> Berufsfähigkeit von geisteswissenschaftlichen<br />
Stu<strong>die</strong>ngängen. Bei der Beurteilung des Zielerreichungsgrades<br />
in der <strong>Lehre</strong> werden zudem externe Rahmenbedingungen berücksichtigt, wie<br />
etwa Kompetenzprofilbeschreibungen, <strong>die</strong> sich aus verschiedenen einschlägigen<br />
Qualifikationsrahmen ergeben.