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Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

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3<br />

3.1 Einleitung<br />

Curriculumentwicklung<br />

Curricula beschreiben Regelungen <strong>für</strong> ein ordnungsgemäßes Studium. Dazu zählen<br />

übergeordnete Stu<strong>die</strong>nziele, im Laufe des Studiums zu erwerbende Kompetenzen,<br />

konkrete Lehrinhalte, detaillierter Stu<strong>die</strong>naufbau und spezifische Lehrangebote,<br />

Lehr- und Lernformen ebenso wie Art, Umfang und Anzahl der Prüfungen. Sie<br />

enthalten zudem Aussagen über <strong>die</strong> Rahmenbedingungen des Lernens (zum Beispiel<br />

Lehrveranstaltungsformate, Gruppengrößen, Zeitangaben, Arbeitsmittel usw.)<br />

und deren Qualitätssicherung. Ihren formalisierten Ausdruck finden Curricula in<br />

Stu<strong>die</strong>n- und Prüfungsordnungen sowie in Modulbeschreibungen und charakterisieren<br />

damit den festgelegten Rahmen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lehr-, Lern- und Beratungskontexte<br />

in einem Stu<strong>die</strong>ngang. Gleichzeitig bilden das Professions- und <strong>Wissenschaft</strong>sfeld,<br />

auf den sich ein Stu<strong>die</strong>ngang bezieht, <strong>die</strong> Hochschul- und Fakultätsprofile und<br />

deren Organisations- und Personalstrukturen, aber auch der hochschulrechtliche<br />

Kontext den äußeren Bezugsrahmen <strong>für</strong> den Anspruch an eine gute Curriculumentwicklung.<br />

Die Bologna-Reform führt beim Anspruch an eine gute Curriculumentwicklung<br />

zu einem Paradigmenwechsel, wonach nicht mehr <strong>die</strong> Lehrziele der<br />

<strong>Lehre</strong>nden Ausgangspunkt sind, sondern <strong>die</strong> angestrebten Lernergebnisse der Stu<strong>die</strong>renden.<br />

1<br />

3.2 Die Ausgangslage<br />

Die Ausgangslage der curricularen Diskussion an den Hochschulen lässt sich in<br />

Form einiger Spannungsfelder umreißen, <strong>die</strong> einen Überblick über relevante Herausforderungen<br />

vermitteln.<br />

• Die Vorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) fordern ein schlüssiges<br />

Stu<strong>die</strong>nkonzept, das mithilfe externer Evaluation im Rahmen von Akkreditierungsprozessen<br />

überprüft und bestätigt werden soll. Diese Art der externen Qualitätssicherung<br />

führt potenziell zu einer Formalisierung der Bewertungskriterien,<br />

denen sich Curricula unterziehen müssen. Dies fördert Be<strong>für</strong>chtungen, dass <strong>die</strong><br />

Freiheit von <strong>Lehre</strong> und Forschung gegenüber externen Steuerungsansprüchen<br />

zurücktreten soll und damit <strong>die</strong> fachliche und didaktische Expertise der Hochschulen<br />

gleichsam dem Primat der politischen Bologna- Zielsetzung untergeordnet<br />

wird.<br />

• Neben den Stu<strong>die</strong>nordnungen als klassischen Orten <strong>für</strong> <strong>die</strong> curricularen Darstellungen<br />

rücken nunmehr ausführliche Modulbeschreibungen in den Mittelpunkt<br />

der Lehrpläne, deren Inhalt und Erscheinungsform über Rahmenfestlegungen<br />

hinaus durch <strong>die</strong> Akkreditierungsanforderungen vorgeprägt sind.<br />

Curriculumentwicklung 39

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