Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Im Rahmen des strategischen Ziels der Steigerung der Qualität der <strong>Lehre</strong> sollte <strong>die</strong><br />
Hochschule eine „lebendige Kultur ungewöhnlich <strong>guter</strong> <strong>Lehre</strong>“ 5 etablieren. Personal-<br />
und Organisationsentwicklung sind dann an <strong>die</strong>sem Ziel auszurichten.<br />
Im Rahmen einer strategischen Personalentwicklung (PE) ist es zunächst wichtig,<br />
bei allen Beteiligten – Hochschulleitung, Professoren, <strong>Lehre</strong>nden, wissenschaftlichen<br />
Mitarbeitern, jungen Forschenden, Verwaltung, Stu<strong>die</strong>renden – ein strategisches<br />
Bewusstsein <strong>für</strong> <strong>die</strong> Personalentwicklung zu schaffen. Das beinhaltet zum<br />
Beispiel <strong>die</strong> Erarbeitung strategischer Ziele und Schwerpunkte <strong>für</strong> <strong>die</strong> PE sowie<br />
<strong>die</strong> Entwicklung einer Identifikation mit den Zielen. Voraussetzung sind offene<br />
Kommunikationsprozesse und Transparenz. Auch sollte eine Rollenklärung der<br />
Personalentwicklungsverantwortlichen erfolgen. Professoren werden zum Beispiel<br />
Mentoren <strong>für</strong> Neuberufene, Präsidium und Dekanate haben eine besondere Verantwortung<br />
als Promotoren und Ansprechpersonen <strong>für</strong> Personalentwicklung in<br />
hochschuldidak tischer Ausrichtung etc. Jeder einzelne <strong>Lehre</strong>nde ist da<strong>für</strong> verantwortlich,<br />
sich im Sinne des Prinzips des lebenslangen Lernens um <strong>die</strong> Weiterentwicklung<br />
der Lehrqualifikation zu kümmern und selbstreflexiv <strong>die</strong> eigene Haltung<br />
auf deren Wirksamkeit hin zu überprüfen.<br />
Idealerweise wird unter Beteiligung aller Betroffenen ein Leitbild <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Lehre</strong> erarbeitet,<br />
das Standards <strong>guter</strong> <strong>Lehre</strong> an der jeweiligen Hochschule beschreibt. Daran<br />
können <strong>die</strong> einzelnen Personalentwicklungsmaßnahmen ausgerichtet werden, zum<br />
Beispiel <strong>die</strong> Erstellung von Anforderungs- und Kompetenzprofilen von <strong>Lehre</strong>nden,<br />
<strong>die</strong> <strong>Lehre</strong>valuation durch Stu<strong>die</strong>rende oder <strong>die</strong> Auswahl von Fortbildungsangeboten.<br />
Im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses erfolgt <strong>die</strong> Erarbeitung<br />
einer strategischen Perspektive: <strong>die</strong> Konzeptionierung, Umsetzungsplanung, Umsetzung<br />
und Evaluation von PE-Modellen und -Maßnahmen. 6<br />
Eine wirksame Personalentwicklung ist nur dann möglich, wenn sie mit den nötigen<br />
personellen und finanziellen Ressourcen ausgestattet und in der Struktur der Hochschule<br />
als Organisationseinheit bei der Hochschulleitung angesiedelt ist. Sie sollte<br />
darüber hinaus zentral auf alle Tätigkeitsbereiche wie Forschung, <strong>Lehre</strong>, Führung<br />
und Verwaltung ausgerichtet sein und alle Beschäftigten einer Hochschule umfassen.<br />
Es existieren zahlreiche Instrumente der Personalentwicklung, <strong>die</strong> sich, weit<br />
gefasst, in Bildung, Förderung und Organisationsentwicklung unterteilen lassen. 7<br />
Sie können je nach Zielgruppe, Bedarf und Ausrichtung der Personalentwicklung<br />
einer Hochschule angewendet werden:<br />
Bildung Förderung Organisations entwicklung<br />
Weiterbildungs angebote <strong>für</strong><br />
<strong>Lehre</strong> und Studium<br />
Masterstu<strong>die</strong>n gänge (zum<br />
Beispiel higher education,<br />
medical education)<br />
Führungsbildung<br />
Auswahl und Einarbeitung<br />
Mentoring<br />
Lehrcoaching<br />
kollegiale Hospitation<br />
Frei-/Auslandssemester<br />
bezogen auf <strong>die</strong> <strong>Lehre</strong><br />
strukturierte Mitarbeitergespräche<br />
Nachfolge- und Karriereplanung<br />
Arbeitsplatzwechsel<br />
Teamentwicklung<br />
Projektarbeit, zum Beispiel<br />
(moderierte) Prozesse der<br />
Curri culumentwicklung<br />
Großgruppenveranstaltungen<br />
Change-Management<br />
vernetzende und vernetzte<br />
Personalentwicklung<br />
Personalentwicklung 51