Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
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4.6 Grundsätze und Leitlinien<br />
Die folgenden Grundsätze und Leitlinien müssen, je nach Ausgangslage der einzelnen<br />
Hochschulen, bewertet und bearbeitet werden. Wichtig ist es, frühzeitig <strong>die</strong><br />
betroffenen Akteure einzubeziehen.<br />
• Es wird ein hochschul-/universitätsspezifisches Leitbild <strong>guter</strong> <strong>Lehre</strong> im Sinne<br />
eines anzustrebenden Soll-Zustandes als übergeordnete Zielvor stellung erstellt,<br />
an der Personal- und Organisationsentwicklungsmaßnahmen ausgerichtet sind.<br />
• Die Umsetzung des Leitbildes erfolgt mindestens auf drei Ebenen: auf der<br />
Ebene einzelnen Lehrhandelns in einzelnen Lehrveranstaltungen, der Ebene der<br />
Modulgestaltung und der Ebene der Curriculumentwicklung <strong>für</strong> einzelne Stu<strong>die</strong>ngänge.<br />
• Auf der Basis des Leitbildes erfolgt <strong>die</strong> Benennung der Anforderungen, <strong>die</strong> <strong>Lehre</strong>nde<br />
optimalerweise erfüllen sollten (Soll-Zustand, Bedarf der Organisation).<br />
• Strategische Analyse des Entwicklungsbedarfs 12 und der bereits vorhandenen<br />
Personalentwicklungsmaßnahmen bezogen auf <strong>die</strong> Verbesserung der lehrbezogenen<br />
Kompetenzen:<br />
– Was wurde bereits in der Vergangenheit erreicht? (Ausgangssituation)<br />
– Was soll in Zukunft erreicht werden? (Ziele)<br />
– Welche Anforderungen werden an <strong>die</strong> beteiligten <strong>Lehre</strong>nden gestellt und<br />
woran fehlt es in erster Linie? (Entwicklungsbedarf)<br />
• Durchführung einer Ist-Zustandsanalyse:<br />
– Welche Personalentwicklungsmaßnahmen laufen bereits?<br />
– Wie erfolgreich sind <strong>die</strong>se Maßnahmen?<br />
– Können sie noch wirksamer gestaltet und miteinander verzahnt werden?<br />
– Wer ist <strong>für</strong> welche Maßnahme zuständig?<br />
– Welche Experten gibt es vor Ort?<br />
• Die strategische Analyse des Entwicklungsbedarfs (Ist-Stand im Abgleich mit<br />
dem Anforderungsprofil, Potenzial des <strong>Lehre</strong>nden) der einzelnen Zielgruppen<br />
hat zum Ziel, Angebote zur Kompetenzentwicklung, Besprechungen von Entwicklungsperspektiven<br />
und <strong>die</strong> Vereinbarung zur Teilnahme an Angeboten der<br />
Personalentwicklung zu planen, und zwar<br />
– durch Probelehrveranstaltungen und Hospitationen,<br />
– durch strukturierte Einzel-/Mitarbeitergespräche,<br />
– durch <strong>die</strong> Erstellung von individuellen Lehrportfolios,<br />
– durch <strong>Lehre</strong>valuationen (verbunden mit verbindlichen Einzelgesprächen),<br />
– durch Absolventenbefragungen und Stu<strong>die</strong>rendenbefragungen.<br />
Nach der Analyse erfolgt <strong>die</strong> Planung von konkreten Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
(vgl. dazu auch Quellen und weiterführende Literatur). Je nach Situation<br />
können das Coaching, Mentoring, Seminare, Workshops, Vorträge, kollegiale<br />
Hospitationen, Teamentwicklung etc. sein.<br />
Bei der Planung und Umsetzung aller Maßnahmen ist es wichtig,<br />
• Verbindlichkeiten zu schaffen, zum Beispiel durch Dienstvereinbarungen,<br />
• Transparenz und eine hohe Beteiligung aller Betroffenen von Anfang an sicherzustellen,<br />
• Pilotprojekte neuer Angebote zu initiieren,<br />
• den Erfolg und <strong>die</strong> Wirkung der Maßnahmen zu messen,<br />
• Stu<strong>die</strong>rende einzubeziehen, deren Eigenverantwortung zu stärken/bewusst zu<br />
machen/Leitbild von <strong>Lehre</strong> zu vermitteln,<br />
Personalentwicklung 55