Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
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8.1 Einleitung<br />
Governance<br />
Der Wettbewerb unter den Hochschulen nimmt weiter zu. Um sich <strong>die</strong>sem Wettbewerb<br />
erfolgreich zu stellen, benötigen Hochschulen auch eine gute Governance.<br />
Unter <strong>guter</strong> Governance wird eine effiziente, in der Breite getragene Festlegung<br />
von Zielen sowie <strong>die</strong> Formulierung von Strategien zu deren Erreichung verstanden.<br />
8.2 Die Ausgangslage<br />
Die Hochschullandschaft Deutschlands befindet sich seit Jahren im Wandel, der<br />
sowohl von hochschulinternen als auch von externen Faktoren wie der Politik,<br />
Geldgebern etc. beeinflusst wird. Die hochschulinternen Faktoren können<br />
Reaktionen auf den zunehmenden Wettbewerb, <strong>die</strong> Veränderung der Finanzierungslage<br />
sowie ein Wandel in der Organisationskultur sein. Dabei spielen Entwicklungen<br />
wie Veränderungen in den Reihen der Leistungsträger, <strong>die</strong> Erarbeitung einer<br />
neuen fachlichen, strukturellen Ausrichtung der Hochschule, zum Beispiel in<br />
Form von Hochschulentwicklungsplänen, Leitbildern, Führungskonzepten etc.,<br />
eine entscheidende Rolle. Externe Faktoren betreffen vor allem <strong>die</strong> rechtlichen<br />
Vor gaben (Änderungen in den Hochschulgesetzen), <strong>die</strong> Finanzierung der Hochschulen<br />
(Hochschulpaktvorgaben, Stu<strong>die</strong>nbeiträge etc.) und das Stu<strong>die</strong>rendenaufkommen.<br />
Des Weiteren gibt es Einflüsse, bei denen sich externe und interne Faktoren vermischen,<br />
zum Beispiel <strong>die</strong> Umstellung auf Bachelor-/Masterstu<strong>die</strong>ngänge im Sinne<br />
des Bologna-Prozesses und <strong>die</strong> damit verbundenen Akkreditierungs- und Qualitätsmanagementverfahren.<br />
Diese haben erhebliche Auswirkungen auf <strong>die</strong> Organisation<br />
einer Hochschule. Gleichzeitig tragen auch Förderprogramme, Ausschreibungslinien<br />
oder Exzellenzinitiativen, wie <strong>die</strong> des <strong>Stifterverband</strong>es <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Wissenschaft</strong>,<br />
ihren Teil dazu bei, dass Hochschulen sich wandeln, indem sie auf <strong>die</strong>se<br />
Impulse reagieren.<br />
Ausgehend davon, dass Hochschulen sich vor einem hoch viablen Hintergrund<br />
bewegen, kann man feststellen, dass gute Governance mit der Diversität verschiedener<br />
an sie gerichteter Ansprüche produktiv umgehen muss. Dabei kann man<br />
festhalten, dass je geringer <strong>die</strong> staatliche Regulierung ist, umso mehr Gestaltungsmöglichkeiten<br />
der Hochschule bleiben. Gleichzeitig erfordert eine gute Governance<br />
in einer Organisation, in der unterschiedliche Mitglieder (zum Beispiel <strong>Lehre</strong>nde,<br />
Verwaltung etc.) einen hohen Spezialisierungs- und Professionalisierungsgrad erreicht<br />
haben, eine hohe und permanente Transparenz, sodass ein kontinuierlicher<br />
Change-Management-Prozess auf allen Ebenen mitgetragen werden kann. Dies ist<br />
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