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Charta guter Lehre - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

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Teaching Analysis Poll<br />

Universität Bielefeld<br />

Fakultät<br />

Arbeitsbereich <strong>Lehre</strong>n & Lernen<br />

Anwendungsfeld<br />

Lehrveranstaltungen<br />

Anlass und Ziele<br />

Das Teaching Analysis Poll (TAP) ist eine<br />

einfache und zugleich wirkungsvolle Methode,<br />

mit der <strong>Lehre</strong>nde in der Mitte des<br />

laufenden Semesters von Stu<strong>die</strong>renden<br />

Rückmeldung darüber erhalten können,<br />

wie ihre Lehrveranstaltung „läuft“. Das<br />

Ziel eines TAPs ist es, spezifische handlungsorientierende<br />

Informationen zur<br />

Veränderung und Verbesserung einer<br />

konkreten Lehr- und Lernsituation zu erhalten.<br />

Zielgruppe<br />

Alle <strong>Lehre</strong>nde<br />

Beschreibung des Konzeptes<br />

Die Universität Bielefeld hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, zu einer Stu<strong>die</strong>n- und Lehrkultur<br />

beizutragen, in der sich alle Beteiligten<br />

einbringen und als Akteure des gemeinsamen<br />

<strong>Lehre</strong>ns und Lernens erfahren<br />

können. Das TAP ist hierbei in besonderer<br />

Weise zielführend: Anders als übliche<br />

Evaluationsbögen am Ende einer Veranstaltung<br />

setzt das TAP in einer laufenden<br />

Lehrveranstaltung an, wirkt also formativ.<br />

Gleichzeitig stößt es einen Dialog über<br />

<strong>Lehre</strong>n und Lernen an.<br />

Vorgehensweise/Durchführung<br />

Das TAP wird in Abwesenheit des/der<br />

<strong>Lehre</strong>nden von einem Mitglied des Teams<br />

„<strong>Lehre</strong>n & Lernen“ durchgeführt. Dadurch<br />

bleibt das Feedback anonym. <strong>Lehre</strong>nde<br />

melden über ein Formular im Internet ihren<br />

Bedarf an, dann vereinbart ein Mitarbeiter<br />

mit ihnen einen TAP-Termin. Zu <strong>die</strong>-<br />

beispiel<br />

aus der<br />

praxis<br />

sem Termin beendet der <strong>Lehre</strong>nde seine<br />

Lehrveranstaltung 30 Minuten früher,<br />

stellt <strong>die</strong> TAP-Person kurz vor und verlässt<br />

den Raum. In der halben Stunde<br />

der Zwischenauswertung reflektieren<br />

<strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden <strong>die</strong> Lernförderlichkeit<br />

der Veranstaltung und diskutieren sie in<br />

Kleingruppen.<br />

Die Ergebnisse werden von jeder Gruppe<br />

schriftlich fixiert, eingesammelt, im<br />

Plenum besprochen und es werden Mehrheitsmeinungen<br />

ermittelt. Die Ergebnisse<br />

werden zeitnah in einem Auswertungsgespräch<br />

an <strong>die</strong> <strong>Lehre</strong>nden weitergegeben.<br />

Bei Interesse der <strong>Lehre</strong>nden werden in<br />

<strong>die</strong>sem Gespräch auch gemeinsam Ideen<br />

erarbeitet, wie <strong>die</strong> Anregungen der Stu<strong>die</strong>renden<br />

umgesetzt werden können. Bereits<br />

in der nächsten Sitzung der Lehrveranstaltung<br />

bespricht der <strong>Lehre</strong>nde mit den Stu<strong>die</strong>renden,<br />

welche Konsequenzen er aus<br />

der Rückmeldung ziehen möchte.<br />

Rahmenbedingungen<br />

• Zwei Wochen TAP-Zeit in der Mitte des<br />

Semesters (<strong>die</strong> Anmeldung beginnt<br />

entsprechend vorher)<br />

• Bis zu einer Seminargröße von 35 Stu<strong>die</strong>renden<br />

kann TAP von einem Mitarbeiter<br />

durchgeführt werden, bei größeren<br />

Gruppen sollten zwei Personen<br />

beteiligt sein.<br />

Besonderheiten<br />

Damit das TAP in der beschriebenen Weise<br />

gut funktioniert, ist es wichtig, dass<br />

sich alle Beteiligten über ihre Rollen und<br />

Aufgaben im Klaren sind: Stu<strong>die</strong>rende<br />

als Experten ihres Lernens, <strong>Lehre</strong>nde als<br />

Experten <strong>für</strong> <strong>die</strong> fachliche <strong>Lehre</strong>, <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />

des <strong>Lehre</strong>n & Lernen-Teams als<br />

Experten <strong>für</strong> Moderation und Prozessgestaltung.<br />

In den Gesprächen mit den <strong>Lehre</strong>nden<br />

kommt auf Nachfrage darüber hinaus<br />

<strong>die</strong> hochschuldidaktische Expertise<br />

der TAP-Moderatoren zum Tragen – allerdings<br />

wird darauf geachtet, <strong>die</strong> Formate<br />

zu trennen. Ein TAP ist keine hochschuldidaktische<br />

Beratung, es kann aber Anlass<br />

<strong>für</strong> eine solche sein. Es gilt das Prinzip der<br />

„Beratung ohne Ratschlag“. Die TAP-Interventionen<br />

zielen darauf, Selbstreflexion<br />

und Verständigung zu ermöglichen.<br />

Ergebnisse, Wirkungen und Ausblick<br />

Bislang war <strong>die</strong> Resonanz der <strong>Lehre</strong>nden<br />

und Stu<strong>die</strong>renden durchweg positiv.<br />

Im Sommersemester 2011 überstieg <strong>die</strong><br />

Nachfrage noch vor Ende der Anmeldefrist<br />

<strong>die</strong> Kapazitäten. Pro Semester werden<br />

TAPs in durchschnittlich 22 Veranstaltungen<br />

in nahezu allen Fakultäten<br />

der Universität Bielefeld durchgeführt.<br />

Veranstaltungsgröße und -format variieren:<br />

vom Seminar mit 20 bis hin zur Vorlesung<br />

mit über 300 Stu<strong>die</strong>renden. Die<br />

Beteiligung von Professoren ist mit rund<br />

50 Prozent sehr hoch.<br />

Ansprechpartnerinnen<br />

Swantje Lahm<br />

Tel.: (05 21) 1 06-46 97<br />

swantje.lahm@uni-bielefeld.de<br />

Svenja Kaduk<br />

Tel.: (05 21) 1 06-1 27 32<br />

svenja.kaduk@uni-bielefeld.de<br />

Link<br />

Qualitätsmanagement 85<br />

www.uni-bielefeld.de/Universitaet/<br />

Studium/SL_K5/angebote_lehrende/<br />

<strong>Lehre</strong>n-Lernen/Beratung/TAP.html

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