Low Vision…aber richtig - Private HTL des Landes Tirol - Kolleg für ...
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<strong>Low</strong> <strong>Vision…aber</strong> <strong>richtig</strong> Korrektionsmöglichkeiten<br />
4.2 Erstabklärung<br />
Das Ziel der Erstabklärung ist es, den Kunden zu informieren, herauszufinden welche Art von<br />
Sehhilfen er benötigt und welche er vielleicht schon besitzt.<br />
Wenn ein neuer Kunde ins Geschäft kommt und vergrößernde Sehhilfen benötigt, sollte man<br />
als erstes einen Termin <strong>für</strong> eine erste Besprechung / Abklärung ausmachen. An dieser Stelle<br />
sollte der Kunde bereits beim Hereinkommen und Warten gut beobachtet werden.<br />
Wenn ein Termin vereinbart wurde, hat dies den Vorteil, dass sich der Kunde genügend darauf<br />
vorbereiten kann. Er kann seine Bekannten und Familie informieren und auch seine bisherigen<br />
Brillen und anderen Sehhilfen beim vereinbarten Termin mitnehmen.<br />
Wenn die Kunden zum vereinbarten Termin erscheinen, sollten sie mit einem Angehörigen<br />
kommen. Dies hat den Vorteil, dass auch die Angehörigen mitbekommen, was gemacht, gesagt<br />
und gesehen wird. Die Angehörigen sollten ebenfalls über Preis und Aussehen der Sehhilfe<br />
informiert werden.<br />
Es ist zu empfehlen, eine genaue Kartei über alles zu führen, was der Kunde sagt, damit man<br />
möglichst viele Informationen über den Kunden und seinen Krankheitsverlauf hat. Die erste<br />
Abklärung kann bis zu 1.5 Stunden dauern, da man den Visus und das Kontrastsehen testen<br />
muss, den Vergrößerungsbedarf feststellen und viel erklären muss. Den Kunden sollte man<br />
während<strong>des</strong>sen möglichst viel mitarbeiten lassen.<br />
Es ist unerlässlich, dem Kunden zu erklären, warum er schlecht sieht, warum er eine vergrößernde<br />
Sehhilfe braucht, warum er mit einer normalen „Standartbrille“ nicht den gewünschten<br />
Erfolg hat und was die Konsequenzen daraus sind. Ebenso wichtig ist, dass die Kunden<br />
und die Angehörigen auch über die Kosten Bescheid wissen, also bereits im Vorfeld darüber<br />
informiert werden, was alles kosten wird.<br />
Menschen mit bleibenden Sehschwächen möchten in vielen Fällen trotz ihrer Sehschwäche<br />
so mobil wie möglich bleiben, zu Hause selbständig sein sowie weiterhin ihren Hobbys nachgehen<br />
können. Nun ist es die Aufgabe <strong>des</strong> Optikers, genau zu ermitteln, was der Kunde will<br />
und welche seine Sehanforderungen im Alltag sind.<br />
Pascal Zurbuchen Seite 79