22.08.2013 Aufrufe

Brennpunkt Esoterik - AGPF

Brennpunkt Esoterik - AGPF

Brennpunkt Esoterik - AGPF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Typologien<br />

turni“ oder die „Freie & Angenommene Magische Loge Hamburg“, die sich in der<br />

direkten Sukzession der Fraternitas von 1928 sieht.<br />

113<br />

Diskussionswürdig bleibt aber noch ein anderer Punkt bei der Fraternitas Saturni,<br />

nämlich die Frage nach Gewaltanteilen in den Ritualen und bei Fehlverhalten von Mitgliedern.<br />

In Gesprächen weist man gerne darauf hin, dass man Gewalt an Menschen<br />

und Tieren in jeglicher Form ablehnt. Demgegenüber steht ein Interview, dass der<br />

Journalist Horst Knaut mit dem „Fraternitas Saturni-Mann“ und Großmeister der<br />

Loge „Janada“ alias Walter Jantschik geführt hat. 82 Hier auszugsweise einige Zitate aus<br />

dem 1974 geführten Interview:<br />

Knaut: Wo finden in Deutschland sexualmagische Riten der FS statt?<br />

Jantschik: Was mir bekannt ist, in Berlin, Frankfurt und Neu-Isenburg.<br />

Knaut: Was halten Sie von Menschenopfern?<br />

Jantschik: Auch Menschen können geopfert werden... Ich bin für die Opferung von<br />

Menschen. Es sollten sowohl Tiere als auch Menschen geopfert werden.<br />

Knaut: Welches sexualmagische Erlebnis erstreben Sie als einen besonderen Höhepunkt?<br />

Bitte beschreiben Sie Ihre Vorstellungen.<br />

Jantschik: Reine Sexualmagie auf baphometisch-satanistischer Basis, kombiniert mit<br />

schwarzmagischer Evokation zur Erzeugung eines astralmagischen Egregors oder<br />

Vampirs, der für magische Handlungen später eingesetzt werden soll. Aber, wie gesagt,<br />

die Partnerin soll sehr hübsch sein, langes Haar haben und vollkommen prädestiniert<br />

sein. Es soll eine absolute magische Verschmelzung stattfinden und ein magisches<br />

Wesen gezeugt werden.<br />

Der damalige Leiter des „Temple of Set“ Stephen Flowers kommentierte die Vorgänge<br />

in der Fraternitas: „Da die Gebiete, auf denen die Brüder und Schwestern der Fraternitas<br />

Saturni gelegentlich magische Experimente durchzuführen wünschten, mitunter rechtliche<br />

Schwierigkeiten mit sich bringen konnten, oder einfach vom Standpunkt bürgerlicher Moral<br />

als geschmacklos betrachtet wurden, errichtete man verschiedene inoffizielle ‚Studienkreise’...<br />

Zur einen oder anderen Zeit wurden in derartigen ‚Studienkreisen’allgemeine sexualmagische<br />

Praktiken (besonders solche, bei denen mehrere Sexualpartner oder Partner des gleichen Geschlechts<br />

beteiligt waren), Zeremonien, die den Gebrauch illegaler Drogen beinhalteten, sowie<br />

Tieropfer... durchgeführt“ 83 .<br />

Der Ordo Saturni (OS), 1980 gegründet von Dieter Heikaus, dem 1978 aus der FS ausgestiegenen<br />

Großkanzler „Frater Honorius“, kann als selbständige Tochterloge der<br />

Fraternitas Saturni bezeichnet werden. Sie ist thelemitisch ausgerichtet und arbeitet<br />

magischrituell. Getragen wird der OS von einer „Esoterischen Studiengesellschaft<br />

e.V.“ in Ankum bei Bersenbrück ansässig. Neben Crowley und seinen Schriften gelten<br />

die Person des ehemaligen FS-Großmeister Gregor A. Gregorius. Nach Elternprotesten<br />

musste Heikaus seinen Schuldienst quittieren und verlegte den Sitz seiner „Esoterischen<br />

Studiengesellschaft von Bersenbrück nach Dortmund, während der „Ordo<br />

82<br />

Zitiert bei Guido und Michael Grandt, „Schwarzbuch Satanismus“, Pattloch Verlag, München 1995.<br />

83 Stephen Flowers – zitiert bei a.a.O., Guido und Michael Grandt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!