Brennpunkt Esoterik - AGPF
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Ariosophie<br />
177<br />
<strong>Esoterik</strong>, Astrologie und Glaube. Unverkennbar finden sich aber auch rückwärtsgewandte<br />
Politismen, die in einer Pauschalkritik der Moderne gipfelt. In dem Beitrag<br />
„Überwindung der Wissenschaft“ heißt es: „Die moderne Wissenschaft als höchster<br />
Bildungswert und als Maß des Schöpferischen entstand in einer Periode des Untergangs<br />
der indogermanischen Herrschaft des Geistes. Mit dem Auflösen dieses Geistes<br />
trat der Typus des ,Gelehrten’ auf. Der Gelehrte ist überhaupt eine morgenländische<br />
Erscheinung. Er geht auf das Pharisäertum zurück. Darum ist die moderne Wissenschaft<br />
ein Produkt des intellektualistischen, alles zerlegenden und interpretierenden.<br />
Sie ist also nicht aus einem bodenverbundenen Willen entstanden. Ein Verstand<br />
hat sie erfunden, der sich nur im Abstrakten und Allgemeinen befriedigt weiß und<br />
dessen Amt darin besteht, das Wesensbedingte zu beseitigen“. 139<br />
Ausgehend vom Ideal des Volksgemeinschaftsdenkens wird auch der Ausgang des<br />
2. Weltkrieges als Tragödie interpretiert. In der Einladung zur Herbsttagung 1993 ist<br />
zu lesen: „Das ganze Abendland wurde durch das für alle tragische Ende des 2. Weltkrieges<br />
– nicht durch unsere Schuld! – schwerstens getroffen und bis ins Herz seiner<br />
hohen Kultur erschüttert durch ,Multi’-Unkultur“. 140<br />
Schließlich gleicht auch die Kulturkritik der Goden den Aussagen rechtsextremistischer<br />
Wahlparteien oder dem Denken der sogenannten „Neuen Rechten“:<br />
„So entstehen die nichtssagenden Scheinwerte eines wurzellosen Intellektualismus,<br />
der bestreitet, dass Kultur nur auf dem Boden eines gesunden Volkstums gedeihen<br />
kann, getragen von der religiösen Haltung einer natürlichen Ehrfurcht, einer verpflichtenden<br />
Ehrfurcht vor den göttlichen Kräften in den Gesetzmäßigkeiten des Lebens,<br />
des vielgestaltigen Lebens, aus der die sittliche reine Tat, das naturgerechte Tun,<br />
wie von selbst erwächst. Das Erwachen für diese Gesinnung hat schon begonnen, ein<br />
böses Erwachen für die Feinde des natürlichen, die die Wahnsinnstaten der Gleichmacherei<br />
mit ungeheurem Aufwand betrieben, die die Ehe und mit ihr die Familie<br />
aufzulösen versuchten und auch schon viel Unheil anrichteten, die aus reiner Willkür<br />
den natürlichen Volksbegriff leugneten (...)“. 141<br />
Zusammengefasst wächst bei den Goden die sogenannte „deutsche Gesinnung“ zu<br />
einer tragenden religiösen Säule der Gemeinschaft 142 . Das immerwährende Volksgemeinschaftsdenken,<br />
ein zum Teil unverholener Rassismus und die rigide Form des<br />
Diskurses mit konkurrierenden religiösen Gemeinschaften geben den Goden extremistisch-sektenhafte<br />
Konturen.<br />
139<br />
Die Kosmische Wahrheit, Juli 1994, S. 34<br />
140<br />
Rundschreiben 5/1993<br />
141<br />
142<br />
Rundschreiben 6/1991<br />
Insa Eschebach/Elke Thye, a.a.O., S. 54