Brennpunkt Esoterik - AGPF
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212 Rechtsradikalismus in der <strong>Esoterik</strong><br />
Theoretikers „verneigen“ 275 gehörden neben „Waldteufel“ auch „Allerseelen“, „Blood<br />
Axis“, „Von Thronstahl“ oder „Orplid“.<br />
Wolff nennt als eine seiner Lebensaufgaben, „die Verwurzelung der Kunst im Mythos,<br />
in den Ursprüngen zu entdecken und mitzuteilen – als lebendiges Erbe für Mitmenschen<br />
und Nachkommen.“ (...) „Die Welt der Ahnen war schon immer in mir.“ 276 Markus<br />
Wolff ist aktiver neuheidnischer <strong>Esoterik</strong>er und erklärt: „Sicherlich praktiziere ich<br />
mein Heidentum, und ich bin neuerdings auch wieder aktiver im Rahmen von neuheidnischen<br />
Zusammenkünften und Feiern. (...) Natürlich sind uns die Götter für jede<br />
Erinnerung, für jedes Opfer dankbar.“<br />
In der selben Ausgabe findet sich auch ein mehrseitiges Interview mit Uwe Nolte , der<br />
gemeinsam mit Frank Machau das Musikprojekt „Orplid“ initiierte. Hier bezeichnet<br />
sich Nolte als Natur verwurzelter Mitteleuropäer, der „mit germanischen Besenschwung<br />
den zeitgeistigen Schutt etwas beiseite fegte“. 277 Die Aussagen des Gedichtes<br />
„Heidenherz“, dass Nolte im Interview der Leserschaft vorstellt, müssen als elitärantichristlich,<br />
sozialdarwinistisch und antimodernistisch bewertetet werden, wie die<br />
folgenden Auszüge belegen:<br />
„Runen einer Edelrasse<br />
zieren mein geweißtes Hemd,<br />
strikt verachte ich die Masse,<br />
Alles Schwache ist mir fremd!<br />
Einsam folge ich dem Sterne<br />
Glorreicher Vergangenheit,<br />
Fechte wider die Moderne,<br />
Scheue Tanz und Heiterkeit! (...)<br />
Sei kein einfältiger Pinsel,<br />
Komm, sei endlich mal auf Zack,<br />
Schlag jetzt ohne viel Gewinsel<br />
Zahlreich tot das Christenpack.<br />
Morden sollst du, Mitleid scheue,<br />
Misch die Kreuzanbeter auf!<br />
Hauptsache auf meine neue<br />
Hose kommt kein Spritzer drauf.<br />
Töte sauber, aber fleißig<br />
Mit dem Hammer Tag für Tag<br />
Neunzehnhundertdreiunddreißig<br />
Schwächlinge mit jeden Schlag.“ 278<br />
275 vgl. Jan Raabe/Andreas Speit: L’Art du mal; in: Andreas Speit: Ästetische Mobilmachung, Ham-<br />
burg/Münster 2002, S. 85<br />
276 Wolfszeit Nr. 4, S. 17<br />
277 Wolfszeit Nr. 4, S. 27<br />
278 Wolfszeit Nr. 4, S. 28