Brennpunkt Esoterik - AGPF
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Typologien<br />
4. Typologien<br />
Als erstes müssen wir begreifen, dass Satanismus nur einen Teil der okkultideologischen<br />
Szenerie ausmacht. Neben satanistischen tummeln sich (neo)gnostische Vereinigungen,<br />
Logen und Gruppen im Markt der Okkultideologie. Saturnslogen konkurrieren<br />
mit antichristlichen und satanistisch subkulturellen Zusammenschlüssen. Der<br />
Autor hat sich der schwierigen Aufgabe gestellt, für den deutschsprachigen Raum<br />
eine Schneise in dieses kaum zu durchdringende Geflecht zu schlagen und einzelne<br />
Gruppen, Logen und Organisationen, dem jeweiligen Genre zuzuordnen.<br />
Zweitens haben Typologien neben ihrer guten, leider auch eine unangenehme Seite.<br />
Denn sie suggerieren, dass man Okkultideologien und dementsprechend auch den<br />
Satanismus systematisch klassifizieren und kategorisieren kann. Allen Kategorisierungsmodellen<br />
haftet die Vermutung an, dass okkultideologische oder satanistische<br />
Organisationen, Gruppen, Logen etc. in Reinkultur vorhanden, dem jeweiligen Typus<br />
einfach zuzuordnen seien. Dem ist natürlich nicht so! Selbstverständlich gibt es gute<br />
Gründe, eine Gruppe, Vereinigung, Loge etc. auch im Modell anders einzuordnen, als<br />
es der Autor getan hat. Brauchbar erschien mir für meine Arbeit die Entwicklung einer<br />
Typologie, die sich stärker auf symbolische, kulturelle und soziale Unterscheidungskriterien<br />
bezieht.<br />
Drittens sei an dieser Stelle noch einmal erwähnt, dass es nicht darum geht, satanistische<br />
Organisationen und deren Vorstellungen, Praktiken etc. in geeignete Schubladen<br />
zu packen, sondern es gilt zu erkennen, welche gemeinsame Phänomenologie die jeweiligen<br />
Gruppen, Orden, Kirchen aufweisen. Auch spielt in dieser Einteilung die<br />
Frage nach der Gefährlichkeit der Gruppe, Organisation etc. keine Rolle. In jeder der<br />
vier Grundsparten meiner Einteilung gibt es welche, die als wenig oder gar nicht gefährlich<br />
einzustufen sind, genauso wie sich in ihr Gruppen mit einem hohen Gefährdungspotential<br />
aufhalten. Selbstverständlich wird das Kategorisierungsmodell „Okkultideologischer<br />
Organisationen, Gruppen und Gemeinschaften“ ständig ergänzt und<br />
verbessert. Neue und genauere Erkenntnisse können demnach auch eine Einordnungsveränderung<br />
jeweiliger Gruppen, Gemeinschaften, Organisationen u.ä. nach sich ziehen.<br />
4.1. Satanismus<br />
4.1.1. Ordens-Satanismus<br />
Der rituell praktizierende Satanismus wirkt gruppen- und organisationsgründend.<br />
Von seinem Lehrgut ist er teilweise neugnostisch einzuordnen. Das Erscheinungsbild<br />
der Logen wird aus dem Freimaurertum entlehnt sein, obwohl die allermeisten Freimaurergruppen<br />
absolut nichts mit Satanismus zu tun haben.<br />
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