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Brennpunkt Esoterik - AGPF

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226 Rechtsradikalismus in der <strong>Esoterik</strong><br />

okkulten Mächten ergriffen.“ 341 Darüber hinaus hat die esoterisch-okkulte Überhöhung<br />

der nationalsozialistischen Waffentechnologie auch eine hohe Faszinationskraft.<br />

Das Übel der Erde lokalisiert Risi bei den Illuminaten, die als Drahtzieher von Kriegen<br />

dämonisiert werden „um die Menschen in Elend und Abhängigkeit zu stürzen“. 342 Die<br />

Welt wird im Würgegriff von „Dunkelmächten“ charakterisiert: „Die selben Mächte,<br />

die Deutschland zerstört hatte, rüsteten Deutschland im geheimen wieder auf. (...) Es<br />

waren dieselben Hintergrundmächte, die u.a. auch die russische Revolution (1917) organisiert<br />

und finanziert hatten.“ 343<br />

Der Nationalsozialistische Terrorstaat wird in der Schilderung zur Marionette geheimer<br />

Finanzkräfte, die NS-Technik zur Brücke in die Zukunft. Auch wenn das Werk auf<br />

plumpe Antisemitismen und Rassismus verzichtet, hat die UFO-Mystik Risis eine<br />

enorme Entlastungsfunktion für die nationalsozialistische Diktatur. 344<br />

7.6. Ramtha<br />

Der Peitinger „In der Tat“-Verlag publiziert die verschörungstheoretischen Offenbarungen<br />

des angeblichen Geistwesens „Ramtha“. Dem Vorwort zur Folge liefern die<br />

Ramthas einen „Einblick in außerirdisches Bewusstsein und interdimensionalen Geist“. 345<br />

In den Büchern wird Ramtha als Meister und Teil Gottes aufgebaut, was den abstrusen<br />

und hochpolitischen Thesen der Autoren wohl Seriosität verleihen soll. So verkündet<br />

Ramtha über sich selbst: „Geliebte Wesen, ich bin Ramtha, der Erleuchtete. Ich habe<br />

mit mir den Wind der Veränderung auf diesen Planeten gebracht. (...) Ich bin in der<br />

Ganzheit meines Seins der Teil von Gott, der eine Ewigkeit gefunden hat, die in sich<br />

und von sich aus vollkommen ist“. 346<br />

In weiteren Werken wird Ramtha als ehemaliger „wilder Eroberer“ bezeichnet, der<br />

vor 35000 Jahren auf der Erde gelebt habe. Bei einer Schlacht sei das Wunderwesen<br />

schwer verwundet worden und habe sich dann zur Genesung auf einen Berg zurückgezogen,<br />

wo ein Erkenntnisprozess einsetzte: „Und als er jenen Felsen verließ und zu<br />

seiner wartenden Armee zurückkehrte, kehrte ein erleuchtetes Wesen zurück, denn er<br />

hatte die Illussion, genannt Leben, durchschaut“. 347<br />

341<br />

Matthias Pöhlmann: Neues Denken auf alten Wegen? Braune <strong>Esoterik</strong> zwischen Weltverschwörungstheorien<br />

und Neuheidentum, o.O. o.J., S. 15, www.bildung-mv.de/sekteninfo/vortragschwerin-druck.pdf<br />

342<br />

Armin Risi: Machtwechsel, S. 262<br />

343<br />

Armin Risi: Machtwechsel, S. 264<br />

344<br />

vgl. Pöhlmann, a.a.O, S. 15 f; Rüdiger Sünner: Schwarze Sonne. Entfesselung und Missbrauch der<br />

Mythen in Nationalsozialismus und rechter <strong>Esoterik</strong>, Freiburg/Breisgau 1999, S. 170<br />

345<br />

Judi Pope Koteen: Ufos und die Beschaffenheit von Wirklichkeit, 2. Auflage, Peiting 1994, Umschlagtext<br />

346<br />

Ramtha: Liebe Dich selbst ins Leben, Peiting, 1. Auflage 1999, S. 5<br />

347<br />

Judi Pope Koteen 1994, Vorwort

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