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Brennpunkt Esoterik - AGPF

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144 Satanismus<br />

Die Angst, über die eigene Involvierung zu sprechen, weil z.B. geglaubt wird, die<br />

‚anderen’ (der Gruppe) könnten dies auf magische Weise erfahren und sich<br />

rächen. 135<br />

Kennzeichen einer ernsthaften Involvierung ist das auch bei Krisen angstvolle Einhalten<br />

der Arkandisziplin. Es kommt kaum ein vernünftiges Gespräch zustande. Selbst<br />

ein harmloses „Informationseinholen“ wird ängstlich oder hysterisch abgewiesen.<br />

Das hängt entscheidend mit sieben Faktoren zusammen.<br />

1. Furcht.<br />

Rituell praktizierende, missbrauchte und geschädigte Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />

werden von tiefer Angst überwältigt. Sie sind hyperwachsam und haben<br />

das Gefühl, ständig beobachtet zu werden. 136<br />

2. Schuldgefühle und Angst vor der Entdeckung.<br />

Den Involvierten wird ganz schnell anerzogen, was sie von der Außenwelt und von<br />

der Gruppe selber zu befürchten haben, wenn sie sich als „Satansjünger“ outen. Das<br />

„Einimpfen“ von Schuldgefühlen bei „Verrat“ gehört zu den gängigen Techniken.<br />

3. Einsamkeit.<br />

Sie haben das Gefühl, dass auf keine Person Verlass ist. Zu große Enttäuschungen produzierte<br />

die Gruppe in ihrer Erlebniswelt. Eltern zum Beispiel unterzogen ihre Kinder<br />

mit rituellen „Gewaltpraktiken“.<br />

4. Identifizierung mit der Gruppe und ein Gefühl persönlicher Schlechtigkeit.<br />

Rituell praktizierende, missbrauchte und geschädigte Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />

tendieren dazu, sich mit dem Bösen, das die Sekte durchführt, zu identifizieren.<br />

Dieses Gefühl, „zu den schlechten Leuten zu gehören“ führt oft zu Zwängen,<br />

sich in physisch und sexuell aggressiver Weise zu verhalten. 137<br />

5. Wut darüber, Opfer geworden zu sein.<br />

Kann dazu führen, dass sich der Involvierte in verhaltensauffälliger Weise seiner Umwelt<br />

nähert. Die Äußerungsformen reichen von Verbalattacken bis Aggressionsausbrüchen.<br />

6. Verlust des Selbstwertgefühls.<br />

7. Das Fehlen des freien Willens.<br />

Als Ergebnis von Techniken, wie „magischer Chirurgie“, der Wahrnehmung, dass beherrschende<br />

böse Geister vorhanden sind und dass die Anführer in der Lage sind, alle<br />

Schritte des Involvierten zu kontrollieren. Die Involvierten bekommen das Gefühl, es<br />

gebe keine Wahl als zu gehorchen, und leiden weiter unter Schuld- und Schamgefühlen.<br />

138<br />

Bei einer Thematisierung von „Satanismus“ halten sich die Mitglieder solcher Gruppen<br />

auffallend zurück. Falls eine Verhaltensauffälligkeit bei Schülern auf eine solche<br />

135<br />

A.a.O., Fr.-Wilh. Haack<br />

136<br />

Sh. „Ritual Abuse“ – Report of the Ritual Abuse, Task Force, Los Angeles County Commission for<br />

Woman.<br />

137<br />

A.a.O. Ritual Abuse.<br />

138<br />

A.a.O., Ritual Abuse.

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