Brennpunkt Esoterik - AGPF
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176 Rechtsradikalismus in der <strong>Esoterik</strong><br />
„Wir wollen wieder die saubere, ehrliche germanische Moral aufbauen, die gnadenlose<br />
Satansmenschen zerstört haben! (...) EUROPA braucht eine neue Religion, wenn<br />
es nicht untergehen will, aber eine Religion, die seiner Art entspricht, keine orientalische<br />
Wüstenstammes-Religion!“<br />
Dementgegen stehen Goden für einen besonders restriktiven Flügel innerhalb der<br />
deutsch-religiösen Gemeinschaften. So wissen die Goden nach eigenem Bekunden um<br />
„die wurzelhafte, das Leben tragende Kraft, die der Volksgemeinschaft inne wohnt“. 135<br />
Dass dieses Volksgemeinschaftsdenken mit einem erheblichen Maß an Rassismus einhergeht,<br />
dokumentiert der Beitrag „Vom Norden kommt das Licht“, in dem den sogenannten<br />
Nordmenschen charakterliche Eigenschaften zugeschrieben werden, was die<br />
biologistische Ausrichtung der Goden unterstreicht: „Der Mensch ist naturbedingt –<br />
und deshalb unbewusst – mit den nördlich-polaren Magnetströmungen verbunden.<br />
Das äußert sich besonders bei dem nordischen Menschen in der Ausprägung des Charakters,<br />
Temperaments, der Ehr- und Pflichtauffassung, der Einstellung zum Leben<br />
und zur Natur.<br />
Es ist der nordische Typus, der auch vom Klima seiner Umgebung gestaltet wurde,<br />
d.h. vom ewigen Kampf gegen eine ihm in der Regel ‚feindlich’ eingestellten natürlichen<br />
Umgebung (...). Hoch am Firmament leuchtet in ewiger Wacht der Nordstern,<br />
der schon den Vorfahren voranleuchtete in der Fahrt gegen Sturm und Wetter, im<br />
Kampf ums Dasein. Er weist heute und immer den Pfad und die Richtung zurück ins<br />
nordische Reich.“ 136<br />
Diese religiös-überhöhte Verbundenheit zur Natur, zu der auch das Feiern von alten<br />
germanischen Jahresfesten gehört, erklären die Goden genetisch: „Und zwar können<br />
wir das infolge jener wunderbaren Gesetzmäßigkeit, die im Erbgut der Rasse liegt: das<br />
Gotterleben unserer Ahnen ruht darin, im Unterbewusstsein, und in Stunden erhabener<br />
Weihe und tiefen Naturerlebens.“ Folglich wird den Festen und Feiern eine große<br />
Bedeutung zugemessen, da sie dem „Wirken zur Volkserhaltung, Entfaltung des<br />
Guten, Wahren, Schönen und Artgemäßen“ dienen sollen. 137 Dazu würde der oben beschriebene<br />
Volkserhaltungswille, getragen, vom „Selbsterhaltungswillen und dem<br />
Gotterhaltungswillen“. Während der Selbsterhaltungswille eines Volkes „im Wehrwillen<br />
und in der Wehrkraft“ gipfele, fordert der Gotterhaltungswille eine „artgemäßes<br />
Gutsein, also arteigenes Gotterleben und alles daraus entspringende Handeln<br />
und Gestalten in der eigenen Lebensführung und Lebensgestaltung des<br />
Volkes“. 138<br />
In den meisten Ausgaben der „Kosmischen Wahrheit“ stehen jedoch platter Rassismus<br />
und Deutschtümelei hinten an. Dagegen dominieren Themen aus dem Bereich<br />
135 Gabke: Kirchenaustritt!, a.a.O., S. 26<br />
136 Die Kosmische Wahrheit, 3/1982, S. 111<br />
137 Die Kosmische Wahrheit, 5/1981, S. 166 f<br />
138 Die Kosmische Wahrheit, 5/1981, S. 167