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Brennpunkt Esoterik - AGPF

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16 Okkultismus<br />

schätzte) Kartensets von Tarotkarten mit unterschiedlichen (mythologischen und<br />

religionsgeschichtlichen oder anderen) Bezugssystemen im Handel angeboten und<br />

entsprechend viele Handbücher mit Deutungsanweisungen. Am verbreitetsten ist<br />

wahrscheinlich das sog. Rider-Waite-Tarot. 20<br />

2.2. Pendeln<br />

Beim Pendeln wird eine Schnur oder eine Kette mit einem Pendel, Ring oder was<br />

einem gefällt, über die Hand oder einen Finger gelegt. Die Hand oder den Finger soll<br />

man ruhig halten. Das von der Hand oder einem Finger gehaltene Pendel beginnt nach<br />

einer Weile mit Bewegungen, die als Kreis, Strich oder Ausschlag nach links oder<br />

rechts wahrgenommen werden. Diese Bewegungen des Pendels, die nicht absichtlich<br />

herbeigeführt werden dürfen, werden als Mitteilungen von Geistern etc. oder des eigenen<br />

Unterbewusstseins gedeutet. Das einfachste Deutungsverfahren besteht darin,<br />

dass man z.B. das Bild der (neuen) Freundin oder des Freundes unter das Pendel legt,<br />

vor Beginn des Pendelns festlegt, ob Kreis oder Strich eine positive oder negative Auskunft<br />

bedeuten sollen. Man wartet dann ab, welchen Ausschlag das Pendel zeigt und<br />

versteht dies als Auskunft über die vorher gestellte Frage (z.B. ob der neue Freund eher<br />

Glück oder Unglück bringen wird). Es gibt aber auch Karten, auf denen bestimmte Lebensbereiche,<br />

Gesundheitsfragen oder politische etc. eingetragen sind. Je nachdem,<br />

wohin sich das Pendel neigt, soll dann erkannt werden können, welche Probleme vordringlich<br />

sind und wie man diese angehen könne. Es gibt auch Karten mit Buchstaben,<br />

so dass man sukzessive Mitteilungen zusammenbuchstabieren kann. 21<br />

Pendeln ist eine bereits aus der Antike bekannte Methode für Wahrsageauskünfte. Der<br />

römische Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus (ca. 330-395 n) 22 gibt eine Beschreibung<br />

des Pendelns und berichtet, dass die Verschwörer Patricius und Hilarius<br />

den Nachfolger des Kaiser Valens 378 n. Chr. mit Hilfe des Pendelns herausfinden<br />

wollten. 23 Das Pendeln ist sehr beliebt und verbreitet, da es unkompliziert und jederzeit<br />

verfügbar ist. Ich habe einmal einen auf Umbauten spezialisierten Bauunternehmer<br />

kennengelernt, der die Entscheidung, ob er einen Auftrag annimmt, vom Ausschlag<br />

des Pendels abhängig zu machen schien. Er führte deshalb immer ein Pendel<br />

mit sich.<br />

20 Als Beispiel für eine der zahlreichen Deutungsanweisungen sei angeführt: E. Bürger und J. Fiebig:<br />

Tarot für Einsteiger, Königsförde: Königsfurt Verlag 1994. Es gibt aber auch sexistische und widerlich<br />

zu nennende Kartensets, z.B. H. R. Giger: Baphomet. Tarot der Unterwelt, Neuhausen (Ch) Urania<br />

Verl. 1992, die eine Verbindung zum Satanismus herstellen.<br />

21 Vgl. z.B. D. Juriaanse: Das praktische Pendelbuch, München 1985.<br />

22 Res gestae, Kap. XXIX, 1.<br />

23<br />

Zum Pendeln vgl. R. Drössler und M. Freyberg: Handlesen, Kartenschlagen, Pendeln, Leipzig: Koehler<br />

und Amelang 1990, S. 95-126.

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