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Brennpunkt Esoterik - AGPF

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Ariosophie<br />

3.4. Bund der Goden<br />

175<br />

„Die Goden sind eine Vereinigung zur Förderung und Pflege der uns wesensgeprägten<br />

Religion und Kultur, welche sich allen Menschen öffnet, die sich dem vorgegebenen<br />

Ziel verbunden fühlen. Im Streben nach religiöser Erneuerung, im Dienste an unserem<br />

Volke und gleichgesinnten Menschen möchte sie allen Suchenden die seelische<br />

und geistige Heimat zurückgeben, mit aller Kreatur verbunden und im göttlichen<br />

Grund verwurzelt zu sein und sie wieder mit der Natur aussöhnen“. 130<br />

Der „Bund der Goden“ mit Sitz in Herborn gilt derzeit als aktivste Organisation im<br />

völkisch-religiösen Spektrum. Die Organisation zählt cirka 500 Mitglieder, deren Aufsätze<br />

in der Vereinspublikation teilweise offen Rechtsextremismen zum Ausdruck<br />

bringen. Das Organ des Bundes der Goden heißt ,Die kosmische Wahrheit’ (DkW), als<br />

Symbol dient der 1957 gegründeten Organisation die Irminsul-Rune.<br />

Im Gegensatz zu den monotheistischen Religionen erkennen die Goden „Gott und<br />

Göttliches“ als „nicht personenhaft, fernab über der Welt thronend, sondern als die<br />

eine, alle Wesen und Kreaturen durchwirkende Geisteskraft“. So erkennt die Gruppe<br />

in „allen Leben, in allen Wesen der Natur“ das „Walten und Wirken des Göttlichen“<br />

das auch „in der Wesensgemeinschaft der Völker, in ihrer Eigenart und Einmaligkeit<br />

Gestalt verliehen hat“. 131 Demgegenüber kritisieren die Goden die christliche Heilslehre<br />

als „Gott eines fremden Volkes“, mit dem eine „Entwurzelung der Völker“<br />

einhergehe“. 132<br />

In ihrer Selbstdarstellung gehen die Goden noch weiter und sehen gar das praktizieren<br />

von Christentum als quasi schizophrenen Akt: „Gott und Göttliches in fremden<br />

Völkern zu suchen, heißt, mit dem eigenen Gott auch sich selbst bis in den tiefsten<br />

Grund seiner Seele hinein zu verneinen, zu verraten und als nichtig zu verwerfen. (...)<br />

Nur in der wesensgemäßen Glaubensgestaltung gelangt die Menschheit zu höchsten<br />

Geisteshöhen, und nur sie kann ein Volk zu Kulturschöpfungen befähigen. Ein Fremdglaube<br />

dagegen, der die Seele der Menschen und ganzer Völker spaltet und versklavt,<br />

muss die Menschheit ins Chaos stürzen.<br />

Die hohen Kulturleistungen des Abendlandes z.B. wurden denn auch nicht durch das<br />

Christentum hervorgebracht, sondern trotz des Christentums und seiner verursachten<br />

Seelenkonflikte“. 133<br />

In ihrer gesamten Publizistik betreiben die Goden eine radikale Abgrenzung gegen<br />

Christen- und Judentum, die als artfremd diffamiert werden. Im Stil der rechtsextremistischen<br />

Publizistik heißt es in einem Flugblatt 134 :<br />

130 Die Kosmische Wahrheit, Umschlagseite Innen, 11/2003<br />

131 Günther Gabke: Kirchenausritt! Eine Antwort auf die Frage: warum?, Herborn, o.J., S. 24 f<br />

132 Gabke: Kirchenaustritt!, a.a.O., S. 25 f<br />

133 Die Goden: In Verantwortung für die Menschen, Herborn o.J., S. 14-16<br />

134 Flugblatt: Hier rufen die Goden, o.O., o.J.

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