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Brennpunkt Esoterik - AGPF

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Typologien<br />

Auch wenn ein zunehmend größer werdender Teil von Black Metallern Gewalttaten<br />

befürworten, sollte man sich davor hüten, alle Black-Metal-Bands gleich in die kriminelle<br />

Ecke abzuschieben. Selbst wenn deren Mitglieder satanistische Vorstellungen<br />

hegen, lehnen einige Bands „mörderische“ Aktionen vehement ab. Eine andere Beobachtung<br />

ist für diese Szene symptomatisch. Es tritt eine zunehmende „Versektung“<br />

der Bands ein, die neben ihren „Life-Gigs“ als „Organisationsgründer“ in Erscheinung<br />

treten. Als Beispiel sei die Gruppe „Acheron“ erwähnt. In einem Interview mit<br />

einem Independentmagazin bekannte Gitarrist Vincent Breeding, dass der Bandleader<br />

von „Acheron“ Vincent Crowley eine „Satanssekte“ mit dem Namen „Order of the<br />

Evil Eye“ als Unterabteilung der „Church of Satan“ (CoS) gegründet habe. Immerhin<br />

besingt Acheron auf der 1992 erschienenen CD „Rites of the Black Mass“ das Ritual der<br />

„Schwarzen Messe „ des Anton Szandor LaVey“ und seiner „Church of Satan“ und<br />

lässt sich mit dem Magistergrad der CoS anreden.<br />

Eine weitere Signifikanz für diesen Bereich liegt in der zunehmenden Kommerzialisierung.<br />

Verlage und Versender, wie z.B. „Nuclear Blast“, „Alchemy“, aber auch „EMP“<br />

u.a. verkaufen neben CDs natürlich auch Fan-Zines, sonstige „Devotionalien“ (z.B. symbolhafte<br />

Gegenstände, Amulette, Totenköpfe, Ritualgegenstände usw.). Im Merchandising-Bereich<br />

bei Life-Konzerten wird alles an den Kunden gebracht, was das echte<br />

Black Metaller Herz erfreut, von T-Shirts mit entsprechenden Aufdrucken bis hin zur<br />

„Untergrundliteratur“ wie „Nordic Visions“ (Themenbereich: Skandinavischer Satanismus),<br />

„Chaos“, „Immemorial“, „Deo Occidi“ „INFERNUS – The Second Blasphemie“<br />

u.a., die sprichwörtlich auch nur unter dem Tisch als sogenannte „Bückware“ verkauft<br />

wird. Es braucht keine ausgeprägte Phantasie, um festzustellen, dass die Kommerzialisierung<br />

entscheidend zur Verbreitung satanistischen Gedankengutes beiträgt.<br />

Was einem mit Sorge erfüllen muss, ist die Tatsache, dass gezielte Unterwanderungstendenzen<br />

von Neofaschisten in die Satanismusszene existieren. Ob Skinheadfanzines<br />

wie zum Beispiel „Blood and Honour“, „Rock-Nord“, „Germanenmacht“ (Bergisch-Gladbach),<br />

Black-Metal-Zines, wie „Darkness“ (Düsseldorf), „Leichenkuss“<br />

(Duisburg), „Aasgardsrei“ (Erfurt), oder Verlage wie „Darker than Black“ (Erfurt); sie<br />

alle beschäftigen sich mit einer Mischung von faschistischem, nationalsozialistischem<br />

und satanistischem Gedankengut. Typisch für diese geistige, mittlerweile auch in Ansätzen<br />

vorhandene organisatorische Vereinigung ist ein Interview mit Henrik Möbus,<br />

das die Szenezeitschrift „Stormblast“ abdruckte: SB: „Black Metal kann als ein weit entferntes<br />

Widerhallen der Klagelieder der gefallenen Engel aus den Tiefen von Satans düsterem<br />

Gefängnis gesehen werden. Jedoch vermischt eine zunehmende Anzahl von Bands die authentische<br />

Black-Metal-Sache mit ihren politischen Vorlieben, Rasse, Reinheit und Naziideologie.<br />

Denkst Du, dass diese Sachen wirklich etwas Mit Black Metal zu tun haben?“ Möbus: „Aber<br />

natürlich! BM ist keine normale Musik oder eine andere Form des Heavy Metal, es ist hörbare<br />

Ideologie, verbunden mit Philosophie! BM bedeutet als erstes Extremismus, nichts kann zu extrem<br />

sein, wenn man mit BM verbunden sein will. Für mich persönlich ist der deutsche Nationalsozialismus<br />

die vollkommenste (und einzig realistische!) Synthese aus satanischem luziferischem<br />

Willen zur Macht, dem elitären Sozialdarwinismus verbunden mit arisch-germanischem<br />

Heidentum. Ich heiße jede BM-Band willkommen, die sich dem NS-Flügel in unserer<br />

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