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Brennpunkt Esoterik - AGPF

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Dark Wave<br />

„Fire + Ice“, der auch als „Ordensleiter des britischen IOT“ aktiv war. Im Interview<br />

präsentiert sich Read streng antichristlich:<br />

209<br />

„Die Menschen brauchen etwas spirituelles, aber sie wurden vom Christentum enttäuscht,<br />

das viel versprach aber darin versagte, etwas Bleibendes für die Seele des europäischen<br />

Menschen zu liefern. Dieser Fehlschlag einer eigentlich fremden Religion,<br />

völlig unpassend für unsere Wege, war und ist unvermeidbar“. 255<br />

Und auch der Dark Wave-Musiker Boyd Rice gehört zu den Interviewpartnern. Der<br />

Künstler ist „Magister“ der „Church of Satan“ 256 und war einer der Köpfe der „Abraxas<br />

Foundation“, die den musikalischen „Underground“ beeinflusste. Inhaltlich vereinigte<br />

das Projekt „Sozialdarwinismus, gemixt mit etwas Okkultismus und Gnostizismus“.<br />

257 Als „ideale Regierungsform“ nennt der Elektromusiker eine Gesellschaft,<br />

die den Menschen „viele Rechte“ gibt, „die produktiv und fähig sind“, dementgegen<br />

hätten „faule und unwillige Leute (...) weniger davon“. Insgesamt sollten „die Rechte<br />

der Menschen das reflektieren (...), was sie tun bzw. leisten.“ 258<br />

Trotz des Wechsels an der Spitze von Zinnober scheint die inhaltliche Mischung gewahrt<br />

zu bleiben. Neben Dark Wave-Bands – auch aus dem rechtsradikalen Szene-<br />

Spektrum bilden Interviews mit Musikern und Okkultisten den Schwerpunkt der Publikation.<br />

Beispielhaft hierfür steht das Gespräch des rechtsradikalen Dark Wave Musikers<br />

Michael Monyham mit dem Gründer der „Rune Gild“ Stephan Flowers 259 oder<br />

das Interview mit Albin Julius, der unter dem Künstlernamen „Der Blutharsch“ bekannt<br />

ist. 260 Insgesamt ist Zinnober heute ein Transferplatz, wo subkulturelle Dark<br />

Wave-Stile, esoterische Zirkel und rechtsradikale Musiker eine Verindung eingehen.<br />

Bei einer Gesamtschau des Magazins ist es unzulässig, pauschalisierend alle Gesprächspartner,<br />

Bands und Werbekunden dem politischen Rechtsradikalismus zuzuordnen.<br />

Zusammenfassend ist aber auch festzustellen, dass gerade kulturelle Vertreter<br />

der rechtsextremen Grauzone weit überrepräsentiert sind.<br />

6.3. HAGAL<br />

„Hagal – die allumfassende“ ist ein vierteljährlich erscheinendes Organ, dass im Graubereich<br />

zwischen dem nationalrevolutionären Flügel der Neuen Rechten, <strong>Esoterik</strong>,<br />

Dark Wave-Szene und Rechtsextremismus angesiedelt ist. Verantwortlich für das<br />

Organ zeichnet Markus Fernbach mit einer Postfachadresse in Strelen. 261 Die Übergänge<br />

zur Verfassungsfeindlichkeit liefern Artikel aus dem rechtsextremen Spektrum<br />

255 Zinnober Nr. 3/2001, S. 5 ff<br />

256 www.churchofsatan.com/Pages/Almond.html<br />

257 Zinnober, Nr. 4/2004, S. 4<br />

258 Zinnober, Nr. 4/2004, S. 12<br />

259 Zinnober Nr. 3/2001, S. 5 ff<br />

260 Zinnober Nr. 4/2004, S. 30 f<br />

261 Hagal 1/2005, S. 32

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