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Brennpunkt Esoterik - AGPF

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210 Rechtsradikalismus in der <strong>Esoterik</strong><br />

wie von Ursula und Werner Haverbeck 262 . Darüber hinaus finden sich Angebot des<br />

Verlags „Zeitenwende“ auch Werke der ‚Nouvelle Droite’ von Alain de Benoist, die<br />

Zeitung des ‚Thuleseminars’ ‚Elemente’ (Herausgeber Pierre Krebs) und die<br />

Veröffentlichungen von Julius Evola und Sigrid Hunke was dokumentiert, dass mit<br />

rechtsextremistischen Druckwerken gehandelt wird.<br />

Dieses Gedankengut verbleibt jedoch nicht nur in der vertriebenen Literatur, sondern<br />

findet sich auch in Hagal wieder. Auffallend ist nicht nur eine unmissverständliche<br />

Glorifizierung des faschistischen Theoretikers Julius Evola, sondern auch eine stetige<br />

Präsenz rechtsextremer Interviewpartner, wie beispielsweise Guillaume Faye, der<br />

wohl zu Recht als „einer der bedeutendsten Theoretiker der Neuen Rechten in Frankreich“<br />

angepriesen wird. Im Interview mit Hagal sagt er: „... ich glaube nicht an multikulturelle<br />

Gesellschaften in Europa. Meiner Meinung nach sind wir Opfer einer Kolonialisierung<br />

vonseiten der Dritten Welt“. 263<br />

In einer weitere Ausgabe artikuliert Faye die Eckpfeiler neurechter Gesellschaftskritik:<br />

„Diese Katastrophen werden die hochtechnisierten anonymen Zivilisationen des<br />

Westens treffen, nicht aber die wahren Völker. Wir haben hier den Unterschied von Zivilisation<br />

und Kultur vor uns. Zivilisationen werden sterben, Kulturen werden leben.<br />

Die Frage ist: Will Europa wieder eine Kultur werden, will es, wenn Sie so wollen, die<br />

‚Renaissance’ oder will es als Zivilisation sterben ?“ 264<br />

Auf die Frage, ob die „Kultur Europas“ der „islamischen Welt die Stange“ halten kann,<br />

antwortet Faye: „Natürlich, unter der Bedingung, dass das Problem der islamischen<br />

Präsenz in Europa gelöst sein wird, denn wir sind das Opfer der dritten Invasion in der<br />

Geschichte des Islams in Europa, und unter der Bedingung, dass die Europäer wieder<br />

Kinder haben werden und ihre Vitalität wiedererlangen (...)“. 265<br />

Darüber hinaus weist Hagal aber noch weitere Merkmale rechtsextremer Ideologe<br />

auf. Die Moderne wird in dem Heft beispielhaft zur Katastrophe. Ein Autor stellt „das<br />

Inferno des Multi-Kulti-Weltstaates“ und die sogenannte „Diktatur der Toleranz und<br />

Humanität“ der „sittlichen Vervollkommnung der Menschheit“ gegenüber. 266<br />

Während also die Gegenwart als unheilvoll beschrieben wird, glorifiziert das Heft spirituelle<br />

Modelle aus der Vergangenheit und schwärmt von „Schöpfungsgeschichte<br />

und Geburt des Menschen im indoeuropäischen Mythos“. 267 In einer weiteren Ausgabe<br />

bewirbt „Hagal“ den „Glaube an Asen“ und die „Wiederbelebung der nordischen<br />

Religion in Nordamerika“ und veröffentlicht Adressen vom „Northwind Magazine“<br />

in Sacramento , dem texanischen Heft „Rune-Raven“ und dem Organ „Tyr“<br />

262 Anfrage der PDS an das Thüringer Innenministerium, Drucksache 2/3722 vom 20.5.1999<br />

263 Hagal 2/1999, S. 10<br />

264 Hagal, 1/2002, S. 2<br />

265 Hagal, 1/2002, S. 8<br />

266 Hagal 2/2001, S. 12<br />

267 Hagal, 3/2001

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