22.08.2013 Aufrufe

Brennpunkt Esoterik - AGPF

Brennpunkt Esoterik - AGPF

Brennpunkt Esoterik - AGPF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

188 Rechtsradikalismus in der <strong>Esoterik</strong><br />

Ideologie des Church of Satan-Gründers Anton Szandor LaVey im deutschsprachigen<br />

Raum zu vertreten und weiter zu entwickeln. Für dieses Projekt schlossen sich die Akteure<br />

des „Schwarzen Ordens“ im Februar 1996 mit der deutschen „Totenkopf Grotte“<br />

der Church of Satan zusammen. Doch nach knapp einem halben Jahr endet die Kooperation.<br />

Der Schweizer Orden macht sich selbstständig. In der Walpurgisnacht 1999<br />

gründen neun Mitglieder des „Black Order of the Trapezoid“, abermals unter der Leitung<br />

von Markus Wehrli, mit dem Kultnamen „Satorius“ die „satanische Ritterschaft<br />

des Schwartzen Orden von Luzifer“. Ziel des neuen Kultes ist „die schwarzen Künste<br />

mit dem luziferianischen Irminenglauben grundlegend zu verändern und neue Maßstäbe<br />

zu setzen in der Definition und Anwendung Höherer Schwarzer Magie“, wie die<br />

Gruppe im Internet behauptet. 185<br />

In ihrer Selbstdarstellung beschreibt sich der Schwartze Orden von Luzifer als<br />

„unabhängige, satanistische Templeisenschaft elitärer und schwarzer Magier und<br />

Satanisten!“. Als Grundlagenwerke nennt der Kult „das Totenkopf Grimoire“, die<br />

Edda und die sogenannten „Halgarita-Sprüche der Adler-Wiligoten“. (Manifest, Artikel<br />

IV) Seine magischen Anleihen entnimmt der Schwartze Orden von Luzifer dem<br />

„Runenschlüssel von Karl Maria Wiligut“. Der Schweizer Satanismus-Insider Peter<br />

Robert König bescheinigt dem Kopf des Ordenes Satorius einen „Rechtsdrall“; Wehrli<br />

selbst beschreibt die Ideologie seiner Gruppe als „rechtskonservativ“. Presseberichte<br />

zitieren Aussagen des Organisationsoberhaupts Markus Wehrli, nach denen es in der<br />

Schweiz zu viele „Linke und Humanisten“ gebe. Dazu hätten Behinderte keinen Platz<br />

im Orden, „in der freien Natur würden sie auch nicht überleben“, wie Wehrli weiter<br />

zitiert wird. 186<br />

4.3 Ordo Templi Saturni (OTS)<br />

„Für uns vom Ordo Templi Saturni war das kulturelle Wissen über den Pfad zur linken<br />

Hand das ausschlaggebende Argument, um diesen Weg in der Tradition fortzuführen,<br />

der er angehört: als indoeuropäisches Dasein“. 187<br />

In dem okkult-esoterischen Szenemagazin „AHA“ stellt sich die deutsche Abspaltung<br />

des Schwarzen Ordens von Luzifer vor. Genauer formuliert entstand der OTS aus dem<br />

„im Jahr 2000 gegründeten Priorat der Schwarzen Sonne, dem früheren Erzpriorat des<br />

Schwarzen Ordens von Luzifer Deutschland“. 188 Ordensgründer des Ordo Templi Sa-<br />

185<br />

Homepage des Schwartze Orden von Luzifer, Stand: 31.10.2001<br />

186<br />

vgl.: www.facts.ch/stories/0146_sch_satan.htm, 15.11.01<br />

187<br />

AHA 02/2002, S. 61<br />

188<br />

AHA 02/2002, S. 60

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!