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Brennpunkt Esoterik - AGPF

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Praktiken und Rituale<br />

5. Praktiken und Rituale<br />

117<br />

Natürlich sind hier nicht alle Praktiken und Rituale aufführbar. Das wäre ausufernd<br />

und würde den Rahmen einer Broschüre sprengen. Exemplarisch sollen hier die für<br />

eine Reihe von okkultideologischen Gruppen, Organisationen, Logen und Kirchen<br />

entsprechenden Praktiken und Rituale thematisiert werden, so dass der Leser einen<br />

kleinen Einblick in die Vielfalt okkultideologischer Praktiken und Rituale bekommt.<br />

Nun sind nicht alle Praktiken und Rituale als kriminell zu bewerten, deswegen werde<br />

ich mich exemplarisch mehr auf diejenigen beschränken, die sich im „Graubereich“<br />

exzessiver, perverser, psychopathologischer und krimineller Energie bewegen.<br />

5.1. Lehrabende (Symposien, ABFs 88<br />

) und Ekeltrainings<br />

Bevor ein Proband die Initiation (Einweihung) des 1. Grades erhält, muss er in einigen<br />

satanistischen Gruppen und/oder neognostischen Organisationen sogenannte „Lehrabende“<br />

durchlaufen. Diese Lehrabende (auch Symposien genannt) beruhen auf der<br />

Prämisse, dass nur derjenige die Power Satans oder einer anderen göttlichen Energie<br />

erhält, der bereit ist, menschliche Barrieren, zum Beispiel die Ekelschwelle zu ignorieren<br />

und zu überspringen. Das Argument für diese Praxis lautet in den Gruppen unisono:<br />

„...Man muss seine Grenzen austesten, alte Lehrsätze überprüfen, ob sie heute<br />

überhaupt noch Bestand haben...u.ä.“ 89 Im Thelema-Netzwerk des Michael Dieter<br />

Eschner wurden diese Lehrabende in der Vergangenheit teilweise als „Ekeltrainings“ 90<br />

durchgeführt. Den Einstiegswilligen wurde nach reichlichem Wodkagenuss vom<br />

Ausbilder der Befehl zuteil, Kot und Urin zu konsumieren. Psychologisch betrachtet<br />

bedeutet das, dass in der Qualität kommender Befehle seitens der Anführerschaft<br />

nach oben hin keine Limits mehr vorhanden sein müssen. Mit anderen Worten ausgedrückt.<br />

Wenn ich erst einmal diesen Schritt gegangen bin, etwas zu tun, was mir zutiefst<br />

zuwider ist, gleichsam ein Tabu darstellt, können mir der oder die Anführer so<br />

ziemlich alles befehlen, ich werde es ausführen. Wir haben es hier mit oftmals bewusst<br />

provozierten Tabubrüchen zu tun und man braucht kein Psychologe oder Psychotherapeut<br />

zu sein, um festzustellen, dass Tabubrüche psychopathologische Folgeerschei-<br />

88 ABF = Ausbildungsfete<br />

89 So heißt es in den Regeln für Symposien im Clan der Neophyten, Regel Nr. 6: „Wer an einem Symposium<br />

teilnimmt, ist bereit, im Sinnes des Goldenen Weges seine Grenzen zu erfahren und zu über-<br />

90<br />

schreiten und neue oder ungewohnte Verhaltensweisen auszuprobieren.“<br />

In dem internen Dokument der Thelema-Society wird der Zweck der ABFs unter anderem in den<br />

ersten drei Punkten wie folgt beschrieben: „1. ABF sind Treffen von Kanditaten und Ausbildern, bei<br />

denen Alkohol (Alk) getrunken wird. Sie finden nur zum Zwecke der Ausbildung statt, nicht wegen<br />

Lust am Alk, Spaß am Small Talk etc. Es sind reine Arbeitstreffen. 2. Zweck der ABF ist: – Relativierung<br />

sozial konditionierter Vorurteile im praktischen Erleben, – Willensstärkung durch Training rationaler<br />

Verhaltensweisen bei Beeinträchtigung des Bewusstseins durch Alk, – sich ohne jede Sicherheit in<br />

eine Situation zu begeben, in der keine soziale Konsens-Regel mehr gilt, außer den in diesem Papier<br />

und den Regeln vereinbarten. 3. Aus dem Zweck der ABF ergibt sich, dass es dabei zu allen<br />

Arten von im allgemein sozial nicht konsensfähigem Verhalten kommen kann – von Beschimpfungen<br />

bis zum Geschlechtsverkehr. Sei dir klar, dass Alk den Menschen auf seine rudimentärsten Verhaltensweisen<br />

reduzieren kann.“ – Archiv Ingolf Christiansen.

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