Vollversion (1.57 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
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Band auch für eine breitere Zielgruppe (politische<br />
BildnerInnen, MultiplikatorInnen oder einfach<br />
inhaltlich Interessierte) sehr gut geeignet.<br />
Claudia Neusüß, Berlin<br />
Besprochene Literatur<br />
Miethe, Ingrid/ Roth, Silke (Hg.), 2003: „Europas<br />
Töchter – Traditionen, Erwartungen und<br />
Strategien von Frauenbewegungen in Europa“,<br />
Opladen: Leske + Budrich.<br />
ANNOTATIONEN<br />
....................................................................................................................................<br />
ROBIN WUT PROJEKTWERKSTATT<br />
Direct Action Kalender 2005<br />
Reiskirchen: 2004<br />
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei<br />
dem Bändchen um einen Kalender, gespickt mit<br />
zahlreichen Tipps zum zivilen Ungehorsam.<br />
Einige sind eindeutig zur Nachahmung empfohlen.<br />
Dazu zählt zum Beispiel der politische<br />
Garten, in dem gemeinsam gepflanzt und geerntet,<br />
aber auch gemeinsam gefeiert wird. Die<br />
Aufgabenverteilung beruht auf Selbstorganisation,<br />
nicht auf Hierarchien. Denn Ziel und Anspruch<br />
der Kalendermacher sind Bündnisse von<br />
unten, ohne zentrale Entscheidungen und zentrale<br />
Strukturen. Wenn jemand eine kreative Idee<br />
hat, soll er sie umsetzen, ohne sie zuvor irgendwo<br />
absegnen zu lassen. Und wenn sich<br />
Mitstreiter finden, können sie sich anschließen.<br />
Unter den beschriebenen Aktionen befinden sich<br />
allerdings auch andere, bei denen man sich<br />
zumindest im rechtlichen Graubereich bewegt,<br />
so dass man nicht alles gedankenlos nachmachen<br />
sollte, was die Autoren anregen. Der Kalender<br />
informiert außerdem über rechtliche<br />
Grundlagen von Hausdurchsuchungen, Festnahmen<br />
und erkennungsdienstlicher Erfassung<br />
bis hin zum DNA-Test. Bestellt werden kann er<br />
im Internet unter www-aktionsversand.de.vu.<br />
ku<br />
<strong>Forschungsjournal</strong> NSB, Jg. 17, 4/2004<br />
ROBERT-DAVIS, TANJA<br />
Kinder Nepals.<br />
Die Stimmen der Rugmark-Kinder.<br />
Freiburg: Blauburg 2002.<br />
Was auf den ersten Blick wie ein Kinderbuch<br />
anmutet, ist nicht nur für kleine Leser gedacht.<br />
Es ist ein Buch von Kindern für Kinder, aber<br />
auch für Erwachsene. Denn nur sie können das<br />
Schicksal der Berichtenden ändern. Die so genannten<br />
Rugmark-Kinder sind ehemalige Beschäftigte<br />
in Teppichfabriken, die dort zur Kinderarbeit<br />
gezwungen wurden. Häufig waren sie<br />
unter zehn Jahre alt, als sie in die Fabriken kamen.<br />
Das Geld zu Hause reicht nicht einmal für<br />
den Lebensunterhalt, geschweige denn für eine<br />
Schulausbildung. So sehen die Eltern keinen<br />
anderen Weg, als auch ihre Kinder mit in die<br />
Teppichfabrik zu nehmen, wo sie zunächst Hilfsarbeiten<br />
verrichten und dann selbst knüpfen<br />
müssen. Rugmark ist eine Organisation, die sich<br />
gegen Kinderarbeit in Teppichfabriken einsetzt.<br />
Sie stellt Qualitätssiegel aus für die Unternehmen,<br />
die niemanden unter 14 Jahre beschäftigen.<br />
Alle anderen Kinder versuchen sie in Rehabilitationszentren<br />
und Schulen unterzubringen.<br />
Mit ihnen sprach Tanja Roberts-Davis und<br />
sie ließ die ehemaligen Arbeiter ihre Geschichten<br />
selbst erzählen. Dadurch ist das Buch ein<br />
authentisches Zeugnis in einer kindgerechten<br />
Sprache. Und es ist drastisch in seinen Forderungen:<br />
„Wenn Sie wirklich helfen wollen, dann<br />
bitte ich Sie: Finden Sie einen Weg, um meinen<br />
Freunden Bildung zu schenken, denn sie sind<br />
Nepals Zukunft.“<br />
ku