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Vollversion (1.57 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

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Abb.1: Altersgruppen der Protestierenden gegen Hartz IV im Vergleich<br />

zur Gesamtbevölkerung und zur Anti-Kriegsdemonstration<br />

Anteil der Befragten an, in hoch qualifizierten<br />

Berufen tätig oder tätig gewesen zu sein. Hinsichtlich<br />

ihrer beruflichen Stellung entsprechen<br />

die Demonstrierenden in etwa der Gesamtbevölkerung.<br />

Lediglich die Beamten sind deutlich<br />

unterrepräsentiert.<br />

3 Hartz IV: Betroffenheit und<br />

Informationsstand<br />

15 - 24 25 - 44<br />

Jahre<br />

45 - mehr<br />

Anti-Krieg Bevölkerung Hartz IV<br />

Bislang ungeklärt war die Frage, ob die Hartz<br />

IV-Proteste überwiegend von den unmittelbar<br />

Betroffenen getragen werden. Tatsächlich bieten<br />

die Protestteilnehmer in den vier untersuchten<br />

Städten ein sehr gemischtes Bild. Zusammengenommen<br />

waren knapp 43 Prozent der<br />

Befragten arbeitslos (Leipzig 55 Prozent, Berlin<br />

37 Prozent). Überraschend hoch war die<br />

Beteiligung von Rentnern und Pensionären mit<br />

einem Anteil von 18 Prozent. Bezieher von Arbeitslosenhilfe<br />

waren in allen vier Städten deut-<br />

Dieter Rucht und Mundo Yang<br />

lich stärker vertreten als die Empfänger von<br />

Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld (s. Tabelle 1).<br />

Die Auswirkungen der Hartz IV-Reform sind<br />

im Umfeld der Demonstrierenden unmittelbar<br />

spürbar. Immerhin 87 Prozent der Befragten<br />

gaben an, dass jemand in der Familie und/oder<br />

im Bekanntenkreis betroffen sei.<br />

In der Öffentlichkeit wurde vielfach diskutiert,<br />

inwieweit eine mangelhafte Informationspolitik<br />

über Hartz IV zu den Protesten geführt<br />

hatte. Um ein Bild über den Kenntnisstand der<br />

Protestierenden zu erlangen, wurden zwei Wissensfragen<br />

gestellt. Die Frage, welche Parteien<br />

Hartz IV im Bundestag verabschiedet hatten,<br />

konnten nur 53 Prozent der Demonstrierenden<br />

für alle Bundestagsparteien richtig beantworten.<br />

Zur Fehlwahrnehmung der übrigen Befragten<br />

hat hauptsächlich die Unwissenheit über das<br />

Abstimmungsverhalten der FDP-Fraktion beigetragen.<br />

Immerhin knapp 39 Prozent der Befragten<br />

gaben an, diese Fraktion hätte der Hartz

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