Vollversion (1.57 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
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kräfte unerlässlich. Dabei gilt es, sowohl die Dynamik der Reinigungsdiskurse als auch die Vielfalt<br />
von Interpretation und Praxis im Islam zu berücksichtigen. Nur in einer doppelten Zuordnung<br />
politisch-sozialer wie auch religiöser Momente lässt sich eine genauere Verortung islamistischer<br />
Gruppen vornehmen. Dies wird an vier angenommenen Grundtypen islamistischer <strong>Bewegungen</strong><br />
veranschaulicht: politischen Parteien, militanten Gruppen, Sozialverbänden sowie religiösen Erweckungs-<br />
und Missionsbewegungen. Diese machen die Notwendigkeit eines multifokalen und<br />
interdisziplinären Analyseansatzes deutlich.<br />
Dietrich Reetz: Topical analysis of islamistic movements and ist criticism, FJNSB 4/2004, pp. 61-68<br />
The paper discusses the meaning of Fundamentalism, Islamism, Radicalism and Militancy as used in<br />
the research literature. It argues in favour of an extended interpretation of Islamism going beyond<br />
political and ideological aspects to include also religious activism. It seems equally important to pay<br />
separate attention to religious motivation and background of these movements. This particularly<br />
applies to the dynamics of puritan and reformist discourse and to the existence of competing interpretations<br />
and practices in Islam. Only a composite understanding of socio-political and religious<br />
aspects can give a true picture of Islamist groups. This is discussed on four assumed prototypes of<br />
Islamist movements: political parties, militant groups, social welfare organisations, religious revival<br />
and missionary movements. It demonstrates the need for a multi-focal and interdisciplinary approach.<br />
Iris Wieczorek: Die sozialen und politischen Aktivitäten ‚neuer religiöser <strong>Bewegungen</strong>’ in Japan,<br />
FJNSB 4/2004, S. 69-77<br />
Das Phänomen neuer religiöser <strong>Bewegungen</strong> ist in Japan im Vergleich zu den USA und Europa stärker<br />
ausgeprägt. Gegenwärtig existieren über 600 religiöse Gruppen und etwa 10% bis 20% der japanischen<br />
Bevölkerung beteiligt sich an ihnen. Daher spielen die neuen religiösen <strong>Bewegungen</strong> in Japan eine bedeutende<br />
gesellschaftspolitische Rolle. Dies wird im vorliegenden Beitrag anhand der Aktivitäten verschiedener<br />
Religionsgemeinschaften illustriert. Dabei wird untersucht, inwieweit sich Aspekte des Wertewandels und<br />
der politischen Gelegenheitsstrukturen auf die Mobilisierungsaktivitäten religiöser <strong>Bewegungen</strong> in Japan<br />
auswirken. Ein besonderer Stellenwert wird den religiösen <strong>Bewegungen</strong> Aum Shinrikyô und Sôka Gakkai<br />
beigemessen, die das Verhältnis zwischen Religion und Politik nachhaltig verändert haben.<br />
Iris Wieczorek: Social and political activities of new religious movements in Japan, FJNSB 4/<br />
2004, pp.69-77<br />
Compared to the US and Europe, the phenomenon of new religious movements is in Japan relatively<br />
strong. At present, nearly 600 religious groups exist and an estimated 10%-20% of the Japanese population<br />
are members of new religious movements. They play a significant socio-political role in Japan. This<br />
is illustrated in the paper by way of highlighting the activities of various religious movements. This paper<br />
examines how value change and the political opportunity structures in Japan influence the mobilizational<br />
activities of new religious movements. Special attention is given to the religious movements Aum Shinrikyô<br />
and Sôka Gakkai who have fundamentally changed the relationship between politics and religion.<br />
Joachim Suess: Der Sektenkomplex. Über die Delegitimierung religiöser Alternativen durch den<br />
pluralisierungskritischen Diskurs, FJNSB 4/2004, S. 78-85<br />
Der Beitrag befasst sich mit den religiös-weltanschaulichen Pluralisierungsprozessen, die in den<br />
westlichen Gesellschaften in der zweiten Hälfte des 20. Jh. einsetzten und beschreibt gesellschaftliche<br />
wie staatliche Reaktionen. Am Beispiel der Arbeit der Enquete-Kommission des Deutschen