Grundlagenstudie FBBE - Finalversion (edit 13032009 ...
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In Abbildung 3.3 sind die Kosten-Nutzen-<br />
Verhältnisse der Kindertagesstätten in der<br />
Region Bern dargestellt. Dabei wird unterschieden<br />
zwischen einem Minimal- und einem<br />
Maximalnutzen. Dieser wird wiederum<br />
unterteilt nach den verschiedenen Finanzträgern,<br />
d.h. nach Gemeinden, Kanton,<br />
Bund, Fiskus (öffentliche Hand), Eltern<br />
und Gesamtgesellschaft. Die Kosten-Nutzen-Vergleiche<br />
zeigen, dass für fast jeden<br />
Finanzträger eine Rendite ermittelt werden<br />
konnte, welche die Investition überstieg.<br />
Dabei zeichnet sich insbesondere für die Eltern<br />
und für die Gesamtgesellschaft ein hoher<br />
Nutzen ab.<br />
Insgesamt bestätigen diese Studien die Erkenntnisse<br />
aus den bewährten amerikanischen<br />
Modellprojekten, die eine Ertrags-<br />
Kosten-Relation von 3 : 1 bis 7 : 1 nachweisen<br />
konnten. Damit liefern sie den eindrücklichen<br />
Beweis, dass Investitionen in<br />
frühe Bildungsförderung und Betreuung ertragreich<br />
sind. Sie dürften damit sinnvoller<br />
sein als Investitionen in den darauffolgenden<br />
Lebensjahren, welche mit hohem Aufwand<br />
Schulversagen ausgleichen und Bildungsversäumnisse<br />
kompensieren müssen.<br />
Zu beachten ist jedoch, dass Kosten und<br />
Nutzen zeitlich versetzt eintreten und nicht<br />
immer unmittelbar und in voller Höhe dem<br />
jeweiligen Investor zu Gute kommen. Für<br />
die Schweiz braucht es deshalb weitere,<br />
gesamtschweizerisch angelegte volkswirtschaftliche<br />
Studien.<br />
Fazit<br />
Die Bestandesaufnahme zeigt: Zwar gibt<br />
es verschiedene Evaluationen von Praxisprojekten,<br />
die Aufschluss über die<br />
Wirksamkeit der eingesetzten Massnahmen<br />
erlauben. Vereinzelt gilt dies auch<br />
für anwendungs- und grundlagenorientierte<br />
Forschungsprojekte, doch handelt<br />
es sich dabei immer um partielle Bemühungen.<br />
Für eine umfassende Wissensgrundlage<br />
sind sie ungenügend. Dies<br />
3 Forschungsstand<br />
verdeutlicht auch die Tatsache, dass es<br />
keinen universitären Lehrstuhl für den<br />
<strong>FBBE</strong>-Bereich gibt, sondern lediglich bestimmte<br />
Institutionen, die sich mit Fragen<br />
im Bereich <strong>FBBE</strong> beschäftigen.<br />
<strong>FBBE</strong>-Angebote können günstige Effekte<br />
auf die kognitive und soziale Entwicklung<br />
von Kindern haben. Diese Aussage<br />
ist jedoch nur dann verbindlich, wenn<br />
die Angebotsqualität überdurchschnittlich,<br />
das Personal, gut ausgebildet, der<br />
Betreuungsschlüssel vorteilhaft und die<br />
Elternmitwirkung intensiv sind. Unter<br />
diesen Bedingungen sind Investitionen<br />
in volkswirtschaftlicher Hinsicht besonders<br />
ertragreich. Es ist davon auszugehen,<br />
dass <strong>FBBE</strong>-Investitionen von einem<br />
Franken einen volkswirtschaftlichen<br />
Nutzen von ungefähr zwei bis vier Franken<br />
bewirken. Daraus lässt sich schliessen,<br />
dass Investitionen in Kindertagesstätten<br />
rentabel sind, während der Verzicht<br />
auf sie der Gesellschaft Kosten verursacht.<br />
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