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Grundlagenstudie FBBE - Finalversion (edit 13032009 ...

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ner Ausweitung der Angebotsmöglichkeiten<br />

gleichkommt.<br />

Spielgruppen: Neben Kindertagesstätten<br />

können Kinder ab drei Jahren bis zum Kindergarteneintritt<br />

wöchentlich ein bis drei<br />

Mal für eine bis drei Stunden eine Spielgruppe<br />

besuchen. Spielgruppen dienen der<br />

Erweiterung der Begegnungs- und Erfahrungswelt<br />

der Kinder in Bereichen wie Basteln,<br />

Spielen oder Singen. Sie sind nicht als<br />

substantielle Entlastung für Eltern, die einer<br />

Erwerbsarbeit nachgehen, gedacht. Die<br />

Kosten werden fast ausschliesslich über Elternbeiträge<br />

gedeckt. Mancherorts subventionieren<br />

Kirchen- oder Schulgemeinden<br />

eine Spielgruppe.<br />

Horte: Trotz des Kindergartenbesuchs sind<br />

Eltern oft auf zusätzliche familienergänzende<br />

(wie beispielsweise Horte, Kindertagesstätten<br />

oder Tagesfamilien) sowie schulergänzende<br />

Betreuungsangebote (Mittagstische,<br />

Hausaufgabenhilfe, Tagesschulen und<br />

Schülerclubs) angewiesen. Horte betreuen<br />

in erster Linie Vorschul- und Schulkinder<br />

ganztägig von ca. 7:00 bis 18:00 Uhr ausserhalb<br />

des Unterrichts. Eine Betreuung<br />

während der Schulferien kann vielfach<br />

nicht garantiert werden. In der Schweiz besteht<br />

kein Rechtsanspruch für die Betreuung<br />

in einem vom Staat finanzierten Hort<br />

wie etwa in Frankreich. Ausserdem fehlt<br />

ein Qualitätslabel für Horte. Dies hängt damit<br />

zusammen, dass es in der Schweiz keinen<br />

Dachverband oder gesamtschweizerischen<br />

Verband für Horte gibt.<br />

Tagesfamilien: Kinder können ab dem<br />

Säuglings- bis zum Schulalter auch in Tagesfamilien<br />

betreut werden, die von Personen<br />

mit eigenen Kindern geführt werden. Dabei<br />

dürfen laut den Empfehlungen des ‚Schweizerischen<br />

Verbandes für Tagesfamilienorganisationen’<br />

(SVT) maximal fünf Kinder<br />

aufgenommen werden. Die strukturelle<br />

Ausgestaltung der Angebote erfolgt flexibel<br />

(stundenweise, halb- oder ganztägig) und<br />

ermöglicht den Eltern, familiäre und beruf-<br />

4 Die Praxis der <strong>FBBE</strong> Schweiz: Organisation, Angebote und Personal<br />

liche Verpflichtungen gut aufeinander abzustimmen.<br />

Tagesfamilien können zwar privat<br />

arbeiten, sind aber meist einem Tageselternnetz<br />

oder Verein angeschlossen. Gesamtschweizerisch<br />

bieten rund 200 Tagesfamilienorganisationen<br />

und ihre regionalen<br />

Organisationen solche Betreuungsplätze<br />

für Kinder unter zwölf Jahren an, ebenso<br />

Einführungskurse für Interessierte. Trotzdem<br />

ist die finanzielle Unterstützung sehr<br />

unterschiedlich geregelt. Dies führt zu ungleichen<br />

Elterntarifen und Entschädigungen<br />

der Tagesmütter/ -väter. Tagesfamilien<br />

sind häufig günstigere Betreuungsverhältnisse<br />

als Krippen und auf dem Land häufiger<br />

anzutreffen als in der Stadt.<br />

Familienergänzende Kinderbetreuung<br />

Eine exakte Erhebung des Status quo familienergänzender<br />

Betreuung ist auf gesamtschweizerischer<br />

Ebene mit erheblichen<br />

Schwierigkeiten verbunden. Dies hängt mit<br />

der föderalistischen Struktur der Schweiz<br />

zusammen sowie mit der Tatsache, dass lediglich<br />

in einigen Kantonen zentrale Stellen<br />

die notwendigen Daten erfassen. Mehrheitlich<br />

wird die Verantwortung an die Gemeinden<br />

delegiert. Besonders augenfällig<br />

ist die prekäre statistische Datenlage für<br />

die Altersgruppe der Null- bis Vierjährigen.<br />

Angaben zu Angebots- und Nachfragesituation<br />

der familienergänzenden Betreuung<br />

basieren deshalb oft auf Schätzungen,<br />

Hochrechnungen oder kantonalen, städtischen<br />

oder lokalen Studien.<br />

Nutzung des Angebots durch Familien<br />

Im Jahre 2000 waren 62% der Privathaushalte<br />

Familienhaushalte mit Kindern und<br />

davon 36.1% mit einem jüngsten Kind zwischen<br />

null und sechs Jahren (BfS). Die Betreuung<br />

der Kinder erfolgt oft nicht nur<br />

durch die Eltern alleine, sondern auch noch<br />

durch weitere Personen. Von grundlegen-<br />

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