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Grundlagenstudie FBBE - Finalversion (edit 13032009 ...

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<strong>Grundlagenstudie</strong><br />

In der Romandie zeigt sich die Situation<br />

traditionsgemäss etwas anders. So waren<br />

die Ausbildungen im Bereich der Null- und<br />

Dreijährigen bisher ausschliesslich auf Tertiärniveau<br />

angesiedelt. Diese Situation wird<br />

sich mit der Möglichkeit ändern, sich zum<br />

sozialpädagogischen Assistenten respektive<br />

zur sozialpädagogischen Assistentin ausbilden<br />

zu lassen (Pendant zur deutschsprachigen<br />

Grundausbildung Fachfrau/Fachmann<br />

Betreuung). In der Romandie verlangen die<br />

Kantone, dass mindestens zwei Drittel des<br />

Personals über eine sozio-edukative Ausbildung<br />

auf Tertiärniveau verfügen. Weil<br />

solch gut ausgebildetes Personal fehlt, wird<br />

diese Vorgabe praktisch jedoch kaum umgesetzt.<br />

Die Quote dürfte deshalb nicht<br />

mehr als 50% betragen.<br />

Im Tessin ist eine Tertiärausbildung für die<br />

scuole dell’infanzia obligatorisch und auch<br />

für Leitungspersonen der asili nidi gesetzlich<br />

festgelegt. Dieses Leitungspersonal arbeitet<br />

vielfach mit Unterstützung freiwillig<br />

tätiger Mütter oder Hilfskräfte, die für ihren<br />

Einsatz ein geringes Entgelt bekommen.<br />

Aufgrund dieser nicht als befriedigend<br />

erachteten Situation verfolgt der Tessiner<br />

‚Verband der Kinderkrippen’ (ATAN)<br />

daher unter anderem das Ziel, den Zugang<br />

zur und die Ausbildung auf Tertiärniveau<br />

von (Leitungs-) Personal in Krippen zu unterstützen<br />

und zu fördern. Im Oktober<br />

2008 startete daher das «Certificat in Advanced<br />

Study» (CAS; «Il nido dell’infanzia:<br />

coordinamento pedagogico e organizzativo»)<br />

für Leitungspersonal der asili nidi. Auf<br />

Sekundarstufe wurde, um den Zugang zu<br />

einer <strong>FBBE</strong>-Ausbildung zu erleichtern, die<br />

Ausbildung des «Operatore socio assistenziale<br />

con specializzazione in educatore della<br />

prima infanzia» im Jahr 2005 eingeführt<br />

(Pendant zur deutschsprachigen Grundausbildung<br />

Fachfrau/-mann Betreuung).<br />

Überall in der Schweiz werden Auszubildende,<br />

Praktikanten sowie freiwillig tätige<br />

Mütter zur Entschärfung der ungünstigen<br />

50<br />

Personalsituation oder zur Kostenminderung<br />

herangezogen Weil dieses Personal<br />

schlecht entlöhnt wird, bleibt den Einrichtungen<br />

ein positiver Nettogewinn. Dies gilt<br />

auch unter Berücksichtigung der Investitionen,<br />

welche Lehrbetriebe in ihr noch nicht<br />

ausgebildetes Personal tätigen müssen<br />

(Balmer & Schweri, 2006). Es versteht sich<br />

allerdings von selbst, dass diese unvorteilhafte<br />

Situation – verbunden mit der üblicherweise<br />

hohen Fluktuationsrate – die<br />

Qualität von <strong>FBBE</strong>-Angeboten und die Wirkung<br />

auf die Kinder negativ beeinflussen<br />

kann. Internationale Studien belegen dies<br />

eindrücklich (Tietze, Roßbach & Grenner,<br />

2005).<br />

Die Aus- und Weiterbildung im <strong>FBBE</strong>-Bereich<br />

ist bis auf die vorangehend berichteten<br />

Unterschiede in allen drei Landesteilen<br />

ähnlich. Deshalb wird in den Tabellen 4.4<br />

und 4.5 das System der Deutschschweiz<br />

mit Präzisierungen von wesentlichen Unterschieden<br />

zur lateinischen Schweiz dargestellt.<br />

Tabelle 4.4 listet die eidgenössisch<br />

anerkannten Ausbildungen auf, während in<br />

Tabelle 4.5 die nicht-zertifizierten Ausbildungen<br />

dargestellt werden. Sie unterscheiden<br />

sich darin, dass erstere ein staatlich<br />

anerkanntes Abschlusszeugnis je nach Ausbildungsstufe<br />

anbieten und mehrheitlich<br />

kostenfrei sind. Nicht-zertifizierte Ausbildungen<br />

werden von privaten Trägern angeboten,<br />

die teilweise erhebliche Ausbildungskosten<br />

verlangen. Im privaten Sektor<br />

existiert kein staatlich anerkannter Abschluss.<br />

Gemäss Tabelle 4.4 gibt es drei wesentliche<br />

Abstufungen (Sekundarstufe II, Tertiärstufe<br />

A und B), welche das Ausbildungsniveau<br />

kennzeichnen. Auf jedem Ausbildungsniveau<br />

gibt es ein oder zwei duale Ausbildungen.<br />

Auf der Sekundarstufe II wird der Ausbildungsgang<br />

Fachfrau/-mann Betreuung<br />

(respektive deren Pendants in der Romandie<br />

und im Tessin) angeboten. Wer im Besitze<br />

eines «Eidgenössischen Fähigkeits-

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