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Grundlagenstudie FBBE - Finalversion (edit 13032009 ...

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8 Der politische, gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Diskurs<br />

8 Der politische, gesellschaftliche und volkswirtschaftliche<br />

Diskurs<br />

Heutzutage ist das Interesse an <strong>FBBE</strong> universal<br />

und transnational. Auch in der<br />

Schweiz ist das Thema in den letzten Jahren<br />

verstärkt ins öffentliche Bewusstsein<br />

gerückt. Bereits der 2004 erschienene «Familienbericht<br />

des Eidgenössischen Departments<br />

des Innern» hat deutlich gemacht,<br />

dass die Schweiz in dieser Hinsicht über Defizite<br />

verfügt. In der Folge verstärkte sich<br />

der Ruf nach einem Ausbau familienergänzender<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen. In<br />

den letzten fünf Jahren sind allein durch<br />

die Finanzhilfen für familienergänzende<br />

Kinderbetreuung (Anstossfinanzierung des<br />

Bundes) mehr als 18'000 Stellen geschaffen<br />

worden. Die Vorstösse im Parlament verweisen<br />

jedoch auch auf andere Bereiche,<br />

welche zunehmend in den politischen Fokus<br />

zu geraten scheinen. Sie werden nachfolgend<br />

diskutiert.<br />

Der (bildungs-)politische Diskurs<br />

Politische Vorstösse<br />

Politische Vorstösse wurden in den Jahren<br />

2007 und 2008 vor allem in den Bereichen<br />

der Angebotsschaffung, -finanzierung und -<br />

organisation lanciert. Mit der Qualität von<br />

<strong>FBBE</strong> beschäftigen sich das für 2009 geplante<br />

Pilotprojekt «Betreuungsgutscheine»<br />

sowie die Motion «Qualität und gute<br />

Anstellungsbedingungen in der Tagesbetreuung».<br />

Verschiedene Motionen, Interpellationen<br />

und Postulate waren in den<br />

letzten beiden Jahren auf die vielfältige Unterstützung<br />

der Eltern zur (ausserfamilialen)<br />

Betreuung ihrer Kinder ausgerichtet.<br />

Die politischen Aktionen beschränkten sich<br />

somit weitestgehend auf die in vorliegendem<br />

Bericht ausgeführten Kapitel Angebotsformen<br />

(Kapitel 4) sowie die Rolle der<br />

Eltern (Kapitel 6). Diese recht einseitige<br />

Ausrichtung macht deutlich, dass es in der<br />

Schweiz an grundsätzlichen und umfassenden<br />

Regelungen einer <strong>FBBE</strong>-Politik mangelt.<br />

Nachfolgend werden die zentralen politischen<br />

Vorstösse präsentiert.<br />

Krippen und Tagesschulen bezahlbar machen:<br />

Im März 2007 reichte die Sozialdemokratische<br />

Fraktion ein Postulat betreffend<br />

eines Modells zum bedarfsgerechten<br />

Ausbau an familien- und schulergänzenden<br />

Betreuungsangeboten ein. Als Massnahme<br />

wurden Betreuungsgutscheine für alle Kinder<br />

berufstätiger Eltern vorgeschlagen.<br />

Diese sollten vom Bund, Kanton sowie bei<br />

grösseren Unternehmen vom Arbeitgeber<br />

finanziert werden. Die Motion wurde vom<br />

Bundesrat im Juni 2007 abgelehnt, mit dem<br />

Hinweis auf mangelnde Erfahrungen mit<br />

Betreuungsgutscheinsystemen. Diese sollten<br />

zunächst in Pilotprojekten getestet<br />

werden.<br />

Pilotprojekt Betreuungsgutscheine: Jacqueline<br />

Fehr (SP) hat im Juni 2007 beim Nationalrat<br />

eine Anfrage eingereicht, ob dieser<br />

bereit wäre, das Hamburger Modell der Betreuungsgutscheine<br />

(Max-Traeger Stiftung,<br />

2007) auch in der Schweiz zu testen. Fehr<br />

konstatierte einen Nachholbedarf im Bereich<br />

der familien- und schulergänzenden<br />

Betreuungsangebote in der Schweiz. Gemäss<br />

ihren Angaben fehlten bis dahin<br />

zehntausende Krippen-, Tagesfamilien- und<br />

Tagesschulplätze. Daher stellte sie die Frage,<br />

wie das Angebot erweitert und die dafür<br />

erforderlichen Investitionen finanziert<br />

werden können. Das Hamburger Modell<br />

der Betreuungsgutschriften sollte geprüft<br />

und hinsichtlich der Kriterien Nachfragewirkung,<br />

soziale Gerechtigkeit und Qualität<br />

der Betreuung bewertet werden. Durch ein<br />

neues Finanzierungssystem wollte Fehr direkt<br />

die Mittelschicht entlasten, für die sich<br />

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