Grundlagenstudie FBBE - Finalversion (edit 13032009 ...
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<strong>Grundlagenstudie</strong><br />
nem grossen Teil der Ausländerinnen auch<br />
um gut ausgebildete bis hoch qualifizierte<br />
Fachleute, die nicht in Niedriglohnbereichen<br />
arbeiten. Gerade diese Frauen würden<br />
oft gerne vermehrt berufstätig sein,<br />
wenn die Rahmendbedingungen der Kinderbetreuung<br />
entsprechend gestaltet wären.<br />
Dies gilt jedoch auch für Schweizerinnen.<br />
Dazu kommt, dass angesichts des zunehmenden<br />
Fachkräftemangels und der<br />
Tatsache, dass das Qualifikationsniveau der<br />
jungen Frauen dasjenige der Männer überholt,<br />
die qualifizierte weibliche Arbeitskraft<br />
zukünftig eine immer wichtigere Bedeutung<br />
bekommen wird. Diese Tatsache wird<br />
eine fundierte Familienpolitik unumgänglich<br />
machen.<br />
Beruf und Kinderbetreuung<br />
Wollen Eltern nach der Geburt eines Kindes<br />
beide berufstätig sein oder besteht aufgrund<br />
der Familiensituation die Notwendigkeit<br />
dazu, sind sie auf eine Fremdbetreuung<br />
angewiesen. Aus Abbildung 4.3 (s.<br />
72<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
13.0%<br />
Bis zu 8<br />
Stunden<br />
4.9%<br />
31.0%<br />
Bis zu 16<br />
Stunden<br />
18.0%<br />
37.0%<br />
Bis zu 24<br />
Stunden<br />
44.0%<br />
Deutschschweiz<br />
(N = 49'000)<br />
Seite 38) ist bereits deutlich geworden,<br />
dass ein Grossteil der Betreuung von Grosseltern,<br />
Familienangehörigen oder nahen<br />
Verwandten geleistet wird, viele Eltern jedoch<br />
trotzdem auf ein institutionalisiertes<br />
Angebot angewiesen sind.<br />
Die Vollbetreuung eines null- bis vierjährigen<br />
Kindes kann in der Schweiz bis zu 3’000<br />
CHF/Monat kosten. Die Preise variieren<br />
hier aber stark nach Kanton, Trägerschaft<br />
und finanziellen Möglichkeiten der Eltern.<br />
In Basel-Stadt beispielsweise beträgt die<br />
Vollzeitbetreuung ohne staatliche Subventionierung<br />
der Eltern 2'200 CHF/Monat,<br />
während der Mindestbetrag bei staatlicher<br />
Subventionierung 300 CHF/Monat ausmacht.<br />
Gerade für Familien mit mittlerem<br />
Einkommen lohnt es sich unter diesen Bedingungen<br />
häufig nicht, ein Kind fremd betreuen<br />
zu lassen, da die Betreuungskosten<br />
die Mehreinnahmen durch eine zweite Berufstätigkeit<br />
fast vollständig aufzehren<br />
(SECO, 2005; Bütler, 2006). Gerade im mittleren<br />
Einkommenssegment bleiben daher<br />
9.5%<br />
Bis zu 32<br />
Stunden<br />
17.0%<br />
6.0% 4.9%<br />
Bis zu 40<br />
Stunden<br />
Romandie und<br />
Tessin (N = 27'000)<br />
13.0%<br />
4.0%<br />
> 40 Stunden<br />
Abb. 6.2: Gewünschtes Arbeitsvolumen nicht erwerbstätiger Mütter (Banfi, Iten, & Medici,<br />
2007)