Grundlagenstudie FBBE - Finalversion (edit 13032009 ...
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ge haben zum Ziel, gleiche Arbeitsbedingungen<br />
und Stellenbesetzungen aufgrund<br />
der entsprechenden Aus- beziehungsweise<br />
Vorbildung durch Rahmenvereinbarungen<br />
zwischen Arbeitsgeber- und Arbeitnehmerverbänden<br />
für alle in diesem Bereich Tätigen<br />
zu schaffen, die damit auch der Qualität<br />
der Einrichtungen und dem Wohl des<br />
Kindes zu Gute kommen. Aktuell gibt es allerdings<br />
noch keine gesamtschweizerisch<br />
gültige Lösung. Obwohl Gesamtarbeitsverträge<br />
vor allem in der Romandie bereits relativ<br />
verbreitet sind oder zumindest aufgrund<br />
der Empfehlungen der ‚Services<br />
chargés de la petite enfance’ eine beträchtliche<br />
Orientierungsfunktion haben, sind Bemühungen<br />
unter Federführung des<br />
‚Schweizerischen Verband des Personals<br />
öffentlicher Dienste’ (vpod) auch in der<br />
Deutschschweiz und im Tessin im Gang.<br />
Damit ein Gesamtarbeitsvertrag sinnvoll<br />
ist, muss eine vertragliche Abmachung zwischen<br />
Kita-Personal und Arbeitgeber getroffen<br />
werden. Bislang ungeklärt ist jedoch,<br />
wer den Arbeitgeber vertritt, wenn<br />
Angestellte in Kindertagesstätten von unterschiedlichen<br />
Arbeitgebern angestellt<br />
werden können (Kirchengemeinde, Unternehmen,<br />
durch die Einrichtung selbst,<br />
wenn Eltern diese selbst gegründet haben<br />
etc.).<br />
Kindergarten, école enfantine und<br />
scuola dell'infanzia<br />
Vorschulinstitutionen werden heute zum<br />
kantonal geregelten Vorschulbereich gezählt.<br />
Ihr Besuch ist mehrheitlich freiwillig<br />
und dauert je nach Kanton ein, zwei oder<br />
drei Jahre. Laut einer Kantonsumfrage der<br />
EDK besuchten 86% der Kinder in der<br />
Schweiz eine Vorschulinstitution während<br />
zwei Jahren. In nahezu allen Kantonen<br />
(ausser im Kanton Wallis) besteht für die<br />
jeweiligen Gemeinden das Obligatorium,<br />
einen Kindergarten, eine école enfantine<br />
oder eine scuola dell’infanzia anzubieten.<br />
4 Die Praxis der <strong>FBBE</strong> Schweiz: Organisation, Angebote und Personal<br />
Im Kanton Tessin gilt das Angebotsobligatorium<br />
bereits für Kinder ab drei Jahren. Im<br />
Schuljahr 2008/09 verfügten zehn Kantone<br />
über ein einjähriges Besuchsobligatorium:<br />
Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden,<br />
Basel-Landschaft, Glarus, Luzern,<br />
Nidwalden, Obwalden, Schaffhausen,<br />
Schwyz und Zug und vier Kantone (BS, ZH,<br />
TG und SG) über ein zweijähriges Obligatorium.<br />
Es fällt auf, dass es sich dabei insbesondere<br />
um Kantone aus der Deutschschweiz<br />
handelt. Die Kantone in der Romandie<br />
(ausser Wallis und Fribourg) besitzen<br />
alle ein zweijähriges Angebotsobligatorium.<br />
In der Schweiz besuchten im Schuljahr<br />
2006/07 152’381 Kinder zwischen zwei und<br />
sechs Jahren den Kindergarten, die école<br />
enfantine oder die scuola dell’infanzia (BfS,<br />
2008). Gemäss Abbildung 4.5 handelt es<br />
sich dabei um 3% Zweijährige, 4% Dreijährige,<br />
19% Vierjährige, 44% Fünfjährige und<br />
30% Sechsjährige. Die Kantone Tessin, Genf<br />
und Waadt verfügen im Vergleich zur übrigen<br />
Schweiz (3.2%) mit 31.4% (TI), 45.3%<br />
(GE) und 20.1% (VD) über die höchsten effektiven<br />
Kindergartenbesuchszahlen der<br />
Dreijährigen im Schuljahr 2006/07. Im Kanton<br />
Tessin wird davon ausgegangen, dass<br />
aktuell ca. 60% der Dreijährigen die scuola<br />
dell’infanzia besuchen. Gesamtschweizerisch<br />
nimmt der Besuch einer Vorschulinstitution<br />
mit dem Alter der Kinder zwischen<br />
zwei und fünf Jahren zu (vgl. dazu im Anhang<br />
Tabelle 4.3a).<br />
Gesetzliche Grundlagen und Trägerschaft:<br />
Der Kindergarten, die école enfantine und<br />
die scuola dell’infanzia gehören zum politischen<br />
und administrativen Teil des Bildungswesens<br />
und sind der jeweiligen kantonalen<br />
(Schul-)Gesetzgebung unterstellt.<br />
Die einzelnen Kantone treten als Träger auf<br />
oder verpflichten in der Mehrheit der Fälle<br />
die jeweiligen (Schul)-Gemeinden oder Gemeindeverbände<br />
Vorschulinstitutionen anzubieten.<br />
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